Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Umweltbildung im Hainich erreicht Rekordwert
Mehr als 5000 Kinder und Schüler erwerben Wissen über Wald und Nationalpark – auch mithilfe von Praktikanten
Bad Langensalza. Mehr als 5000 Kindern und Schülern ist in diesem Jahr Wissen über den Wald, sein Ökosystem, den Naturschutz und den Nationalpark vermittelt worden. Damit klettert die Zahl der Umweltbildung im Hainich auf Rekordwert. In den 20 Jahren des Nationalparkbestehens summiert sich diese auf rund 80.000. „Das ist ein schöner Erfolg“, erklärt der Leiter Manfred Großmann.
Die Umweltbildung gehört zu den Aufgaben der Nationalparkverwaltung Hainich. Unterstützt wird diese nun schon seit 19 Jahren von der Commerzbank, die jungen Menschen Umweltpraktika ermöglicht.
Derzeit absolviert im Hainich Constantin Grote ein solches Praktikum im Rahmen seines Studiums der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung an der Hochschule Ostwestfalenlippe. „Es ist sehr interessant und vielfältig“, berichtet der 23Jährige aus Stahle, einem Ortsteil von Höxter. Gerade ist fast Halbzeit im Praktikum, das insgesamt sechs Monate dauert. „Ich kannte den Hainich vorher nicht“, gibt er zu. Für das geforderte Praxissemester hatte gezielt nach Möglichkeiten im Umkreis gesucht und war so auf die Nationalparkverwaltung gestoßen.
Die Hochsaison der Umweltbildung, die sich in den Sommermonaten ballt, ist gerade vorbei. Constantin Grote findet das ein wenig schade. „Es sind die Kleinigkeiten, die das Praktikum spannend machen“, berichtet er. Bei einer der Fünf-sinnen-rallyes waren beispielsweise plötzlich Rehe aus dem Gebüsch getreten. Vor allem aber ist es die Begeisterung der Kinder, die ihn immer wieder aufs Neue fasziniert.
Die Arnstädterin Katrin Mahler hat ihr Praktikum bereits hinter sich, das bis Ende August dauerte. Drei Monate war sie mit Schulklassen im Nationalpark unterwegs. Sie studiert Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement an der Fachhochschule in Erfurt. „Mir wurde sehr viel Vertrauen entgegengebracht“, berichtet die 25-Jährige. So konnte sie etliche Führungen übernehmen. „Dabei habe ich viel gelernt“, sagt sie. Auch mit lernbehinderten Kindern arbeitete sie.
Zudem unterstützten beide Studenten die Nationalparkverwaltung bei der Organisation und Durchführung von Festen und Aktionen, die in diesem Jahr unter dem Motto des 20. Nationalparkgeburtstages stehen.
„Die Umweltbildung ist sehr personalintensiv“, informiert Manfred Großmann. Deshalb sei die Unterstützung der Commerzbank mit dem Umweltpraktikum wichtig für die erfolgreiche Umweltbildungsarbeit des Nationalparks Hainich.
Auch der Filialleiter der Bankfiliale in Mühlhausen und für den Marktbereich Mühlhausenheiligenstadt zuständige Abteilungsdirektor, Stefan Koch, freut sich, dass das Umweltpraktikum zu einer festen Größe geworden ist. Darüber hinaus sei zudem eine enge Verbindung zwischen Bank und Nationalpark entstanden. Die Bank finanziert Unterkunft und ein Taschengeld von 250 Euro.
Mit den beiden waren insgesamt 44 Commerzbank-praktikanten im Hainich beschäftigt. Bis zum 15. Januar können sich Interessierte um einen der Plätze für das kommende Jahr bewerben.
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Bewerbungen für das Praktikum sind ausschließlich über das Internet möglich: www.umweltpraktikum.com.