Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Remis im Kellerduell für die Preußen eine gefühlte Niederlage
Fußball-thüringenliga: Spiel der vergebenen Chancen endet bei Glücksbrunn Schweina mit „halbgarem“2:2
Schweina. Beim Tabellennachbarn in Schweina hatte Preußen Bad Langensalza das Ziel, drei Punkte zu holen. Am Ende wurde es ein 2:2-Unentschieden, was angesichts der klaren Chancen in der ersten Hälfte enttäuschend für die Gäste ist. Noch nie waren die Badstädter so nah dran an einem Sieg im Bad Liebensteiner Ortsteil.
Bis auf Kapitän Domeinski, der für den gesperrten Eckermann ins Team rückte, vertraute Coach Uslar der gleichen Formation wie letzte Woche. Die Körpersprache der Preußen war von Beginn an deutlich, man wollte als geschlossene Einheit auftreten. Trotzdem kamen die Heimischen zur ersten Chance, die Sebastian Arnold in der zweiten Minute entschärfte. Kurz danach hätte Preußen eigentlich in Führung gehen müssen. Finger wird steil geschickt, doch Kallenbach lässt sich nicht tunneln und lenkt zur Ecke. Die nächste Chance verzeichnete Tim Müller, der einen Schlenzer aus 18 Metern ansetzte. Die Kugel strich jedoch knapp drüber. Dann ging es für den FSV über die rechte Seite, von wo Fiß die Flanke in die Mitte brachte. Hier hätte Finger aus kurzer Distanz nur einköpfen brauchen, gab aber ab auf Schönau, der das Leder nicht mit vollem Risiko nahm. Schweina klärte auf der Linie, es hätte nach 12 Minuten eigentlich 1:3 stehen müssen.
Nun kamen die Gastgeber mit einer Doppelchance (17.). Arnold rettete zwei Mal stark, schon jetzt war es ein verrücktes Spiel. Dann traf David Arnold vom 16er die Torlatte (24.), Preußen antwortete mit einer Gothe-flanke von rechts, die Hummel drüber köpfte (28.). Nach 34 Minuten lief Finger ein weiteres Mal auf Kallenbach zu, wieder brachte er die Kugel aber nicht am Schlussmann vorbei. Auch Müller traf das Tor erneut nicht, aus 6 Metern setzte er zu hoch an und schoss an den Querbalken (36.). Für Glücksbrunn zog Schellenberg aus 20 Metern ab, sein straffer Schuss ging um Zentimeter am Pfosten vorbei (38.). Kurz vor der Pause doch die überfällige Führung für den Gast. Nach einer Eingabe netzte Müller flach aus fünf Metern ein (39.). Die Gastgeber wären vor der Pause fast zurück gekommen. Sheikh Dawood köpfte nach einer Ecke drüber (45.). Was für eine Wahnsinns-halbzeit.
Schweina kam mit aggressivem Pressing aus der Kabine. Sie erspielten sich einen Eckstoß, den Schellenberg aus Nahdistanz einköpfte (53.). Die zuletzt erfolgreichen Widersacher waren weiter am Drücker und kamen über die rechte Seite. Die Flanke landete wieder bei Schellenberg, der unbedrängt die Führung erzielte (62.). Das ging zu schnell für die Gäste. Doch der Wille war groß genug, um wenigstens ein weiteres Tor zu markieren. Fiß lief mit Tempo den Torwart an und sprang bei dessen Klärungsversuch dazwischen. Er hatte Glück, der Ball sprang in Richtung Tor und kullerte direkt am Pfosten über die Linie zum 2:2. Jetzt war wieder alles offen und die Gäste gingen mit schnellen Pässen in die Spitze sogar auf den Sieg. Die große Möglichkeit hatte erneut Fiß, der einen Heber über Kallenbach ansetzte. Doch das Leder sprang nicht in Richtung Gehäuse, sondern nach links ins Niemandsland. Die eine oder andere Strafraumsituation ergab sich danach noch, die Preußen-fans hofften aber vergeblich auf einen weiteren Streich. Die letzte Aktion war ein Freistoß von der Mittellinie, welcher in der Nachspielzeit auf dem Kopf von Degner landete. Er probierte es mit einer Bogenlampe, die drüber sprang.nach dem Schlusspfiff gab es in den Gesprächen viel zu bereden. Das Wort „hätte“war in beiden Lagern dabei eine oft gehörte Vokabel.