Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Mehr als 3200 Klagen gegen Hartz-iv-bescheide

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Private Pflegedien­ste in Thüringen sehen die Bekämpfung des Fachkräfte­mangels als wichtigste­s Thema in ihrer Branche für 2019. „Wir haben eine immens gestiegene Nachfrage nach profession­eller Pflege. Krankensch­western und Altenpfleg­er werden gesucht wie die Nadel im Heuhaufen“, sagte Margit Benkenstei­n, Thüringer Landesvors­itzende des Bundesverb­ands privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). Nach Daten des Statistisc­hen Bundesamte­s waren 115.620 Menschen in Thüringen zum Ende des Jahres 2017 pflegebedü­rftig.

Der bpa vertritt in Thüringen etwa 250 Einrichtun­gen. Der Verband will den Fachkräfte­mangel in der Pflege auch bei seinem Neujahrsem­pfang am Donnerstag in Erfurt thematisie­ren.

Laut Benkenstei­n existieren in der ambulanten Pflege bereits Warteliste­n. „Betroffene müssen teils ein oder zwei Monate warten, bis ein Platz frei wird“, sagte sie. Grund sei der Personalma­ngel. Nach ihrer Einschätzu­ng hoffen viele Pflege-betriebe auf ein Einwanderu­ngsgesetz, damit Fachkräfte aus Nicht-eu-ländern einfacher nach Deutschlan­d kommen und hier arbeiten könnten.

Zu den Herausford­erungen für ambulante und stationäre Pflegedien­ste gehöre aber auch die Umstellung der Ausbildung in Pflegeberu­fen, sagte Benkenstei­n. Ab 2020 soll sich die Ausbildung für Kranken-, Kinderkran­kenund Altenpfleg­er ändern. Zunächst werden die Auszubilde­nden zwei Jahre lang gemeinsam ausgebilde­t, können aber einen Vertiefung­sbereich wählen. Im dritten Lehrjahr dann sollen sie sich entscheide­n können, ob sie sich spezialisi­eren – zum Beispiel auf Altenpfleg­e – oder die generalist­ische Ausbildung als Pflegefach­frau oder -mann abschließe­n.

Der Verband will sich dafür einsetzen, dass alle 30 Fachschule­n in Thüringen erhalten bleiben, an denen Altenpfleg­er ausgebilde­t werden. „Nicht alle der jungen Menschen, die eine solche Ausbildung beginnen, haben einen Führersche­in. Deshalb ist es wichtig, dass die Fachschule­n in Wohnortnäh­e bleiben“, sagte Engemann. (dpa)

Ein 13-jähriger Schüler einer Bad Köstritzer Förderschu­le wurde am gestrigen Tag durch einen Lehrer seiner Schule gemaßregel­t, weil er Mitschüler in der Pause mit Schneebäll­en bewarf. Da er mit der Kritik nicht umgehen konnte, bedrohte er den Lehrer im anschließe­nden Unterricht und schlug ihn nieder. Der Pädagoge wurde verletzt. Der verhaltens­auffällige 13-Jährige wurde nach der Tat einem Arzt vorgestell­t und in eine Klinik eingewiese­n. (red)

Auf dem Gelände der ehemaligen Luftmuniti­onsanstalt in Bad Klosterlau­snitz wird wohl noch mindestens über die nächsten drei Jahre Fundmuniti­on gesprengt. „Laut Plan soll die Beräumung im Jahr 2021 beendet sein“, sagte Stephan Sachse, Ordnungsam­tsleiter der Stadt, auf Anfrage.

Eine Garantie auf die restlose Beräumung könne jedoch auch dann nicht gegeben werden. Die Flächen würden nach menschlich­em Ermessen und den derzeit technische­n Möglichkei­ten beräumt und erst nach einer entspreche­nden Kontrolle freigegebe­n, heißt es.

Immer wieder werden auf dem sogenannte­n Muna-gelände Brand- und Sprengbomb­en in Größen von einem bis zu 250 Kilogramm gefunden. „Im vergangene­n Jahr sind sogar drei Bombenmine­n des Typs Monika mit einem Gewicht von jeweils 1000 Kilogramm entdeckt worden“, berichtete Sachse. Zudem finden

Arbeitslos­e in Thüringen haben im vergangene­n Jahr 3242 Klagen und fast 20.000 Widersprüc­he gegen Hartz-iv-bescheide der Jobcenter eingereich­t. Damit habe sich die Zahl der Klagen innerhalb von fünf Jahren mehr als halbiert, geht aus Zahlen hervor, die die Landesarbe­itsagentur gestern vorlegte. die Experten Spreng-, Panzer-, Wurfgranat­en unterschie­dlichster Kaliber, Panzerfäus­te, Handgranat­en sowie Handwaffen­und Bordwaffen­munition der Luftwaffe.

Häufig muss die gefährlich­e Fracht vor Ort gesprengt werden. „Eine Sprengung erfolgt immer, wenn die Transports­icherheit nicht gegeben ist“, erläuterte der Ordnungsam­tschef. Einige Im Jahr 2013 seien es noch 7500 Klagen gewesen.

Die Zahl der Widersprüc­he gegen die Bescheide der Arbeitsage­nturen verringert­e sich demnach seit 2013 um etwa 13.000. Ein Grund für diese Entwicklun­g sei die sinkende Zahl der Hartz-iv-bedarfsgem­einschafte­n in Thüringen, sagte Agenturche­f Kay Senius. Zudem gebe es einen Effekt aus der Verlängeru­ng Munition müsse auch dann gesprengt werden, wenn sie noch intakt ist, der Transport aber zu hohe Risiken berge. „Dies hat meist was mit dem verbauten Zündsystem zu tun.“

Wenngleich die Munition zum größten Teil aus der Luftmuniti­onsanstalt stammt, entdecken die Spezialist­en auch immer wieder Fundmuniti­on aus den umliegende­n Ortschafte­n, des Bewilligun­gszeitraum­s auf ein Jahr seit 2016. Dadurch würden weniger Bescheide erlassen, gegen die vorgegange­n werden kann.

In der Regel geht es laut Senius bei den Konflikten um die Höhe von Zahlungen oder Rückzahlun­gen. Auch die Wohnkosten seien ein Streitthem­a – im Dezember hätten sie bei 14 Prozent der vorliegend­en Widersprüc­he die bei Kriegsende durch die Alliierten sichergest­ellt wurde. „Außerdem liegt auf dem Gelände auch Munition, die hier durch die staatliche­n Munitionsb­ergungsdie­nste der DDR entschärft oder vernichtet wurde, da hier im Areal Spreng- und Brandplätz­e betrieben wurden“, erklärte Sachse.

Bereits im Jahr 1934 war mit dem Bau der „Luftmuniti­onsanstalt eine Rolle gespielt. Laut Landesarbe­itsagentur hatten im Dezember mehr als die Hälfte der Widersprüc­he keinen Erfolg. Von den Klagen seien fast zwei Drittel abgewiesen oder zurückgeno­mmen worden. Senius sprach sich für eine Reform der Hartz-iv-regeln aus, die für viel Konfliktpo­tenzial sorgten. Er plädierte für eine Entbürokra­tisierung. 5/IV Oberndorf“begonnen worden. Ab 1936 wurden hier Munition eingelager­t sowie verschiede­ne Sprengkörp­er zusammenge­setzt und sprengfert­ig gemacht. Außerdem wurde defekte Munition auseinande­rgenommen und gesprengt. Im Verlauf des Krieges galt dies auch für erbeutete Munition. Ab dem Jahr 1944 wurden zu den Arbeiten auch Häftlinge eingesetzt.

Nach dem Ende des Krieges nutzte die Nationale Volksarmee (NVA) das Gelände als Übungs- und Schießplat­z. Bisweilen wird auch Munition aus anderen Staaten des Warschauer Vertrags gefunden.

Auch in den kommenden Jahren wird weiter Munition entdeckt, gesprengt oder entsorgt werden. Im Jahr 2021 sollen die Arbeiten beendet sein. „Aber es wird niemand sagen können, ob restlos beräumt ist und keine Munition mehr liegt“, gibt Sachse zu bedenken. Und so könnte es sein, dass auch später noch – wie bereits geschehen – Pilzsammle­r etwas finden. (dpa)

In Thüringen wird die Arbeitslos­igkeit im laufenden Jahr weiter sinken. „Wir gehen davon aus, dass wir im Jahresmitt­el im Land einen Rückgang von 6,9 Prozent im Vergleich zu 2018 haben werden. Das ist überdurchs­chnittlich“, hatte Senius kürzlich gesagt. Entscheide­nd sei aber auch, den wachsenden Bedarf an qualifizie­rtem Personal zu decken. (dpa)

Das Thüringer Justizmini­sterium verfügt noch nicht über eine konkrete Vorstellun­g, wie sich die Personalsi­tuation in den verschiede­nen Gerichtsba­rkeiten in den Jahren 2019 und 2020 entwickelt. Das geht aus der Antwort des Hauses von Justizmini­ster Dieter Lauinger (Grüne) auf eine parlamenta­rische Anfrage des parteilose­n Landtagsab­geordneten Siegfried Gentele hervor. Darin heißt es wörtlich: „Wie sich die Personalbe­darfe in den verschiede­nen Gerichtsba­rkeiten sowie im Bereich der Staatsanwa­ltschaften bis zum Jahr 2020 entwickeln, kann nicht verlässlic­h vorhergesa­gt werden.“Hinzu komme, dass auch die Zustimmung des Thüringer Finanzmini­steriums diesbezügl­ich noch ausstehe – das dürfte sich vor allem auf das Jahr 2020 beziehen, für das die Landesregi­erung noch einen Haushalt durch den Landtag bringen will.

Gentele hatte indes zu der Personalsi­tuation in den Thüringer Gerichten angefragt mit der Zielstellu­ng, „Engpässe und Problempun­kte zügig zu erkennen und diesen entgegenzu­wirken“.

Beim Personal verzeichne­n die einzelnen Gerichtsba­rkeiten indes nur leichte Schwankung­en. Die sogenannte ordentlich­e Gerichtsba­rkeit, zusammenge­fasst sind hier Staatsanwa­ltschaften und Gerichte, verfügt im Haushaltsj­ahr 2017 noch über 2639 Stellen – ein leichter Rückgang um 18 im Vergleich zum Haushaltsj­ahr 2014. Bei den Arbeitsger­ichten in Thüringen entfielen in dem Zeitraum insgesamt neun Planstelle­n, bei Verwaltung­sgerichten zehn. Sozialgeri­chte verfügen über drei Planstelle­n mehr und Finanzgeri­chte über zwei – jeweils inklusive der Tarifbesch­äftigten.

Personell plant das Justizmini­sterium aber auch in diesem Jahr damit, das frei werdende Stellen – sowohl planmäßige als auch unplanmäßi­ge – „zeitnah nachbesetz­t werden“. 2017 seien im sogenannte­n höheren Justizdien­st 29 Einstellun­gen erfolgt, bis Ende Oktober waren es im vergangene­n Jahr schon 25. Die Zahl der Anwärter, die im mittleren Dienst, das sind sogenannte Justizfach­wirte, eingestell­t wurden, ist 2018 um drei im Vergleich zum Vorjahr gesunken (23). Justizfach­wirte sind jene Mitarbeite­r, die bei Staatsanwa­ltschaften und Gerichten vor allem die Organisati­on managen,

Im gehobenen Dienst, also bei den Rechtspfle­gern, wurden indes sieben Anwärter mehr eingestell­t in 2018, als das 2017 der Fall gewesen ist (10).

Für das gerade begonnene und das darauffolg­ende Jahr 2020 gebe es indes noch keine konkrete Einstellun­gszahl für die Anwärter, weil hier die Abstimmung­en mit dem Finanzmini­sterium noch liefen.

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