Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Oma Marthas Streuselkuchen
Im Mordfall Peggy will die Staatsanwaltschaft Bayreuth Beschwerde gegen die Freilassung des Tatverdächtigen einlegen. Wann genau sie das tun wird, sei noch offen, sagte ein Sprecher der Behörde gestern. Er gehe davon aus, dass die Beschwerde „in den nächsten Tagen“eingereicht wird.
„Wir sind der Meinung, dass der Haftbefehl zu Recht ergangen ist“, sagte der Sprecher zur Begründung. Der 41 Jahre alte Tatverdächtige war Heiligabend nach einer Entscheidung des Amtsgerichts Bayreuth freigelassen worden. Der Anwalt des aus dem oberfränkischen Landkreis Wunsiedel stammenden Mannes hatte zuvor Haftbeschwerde eingelegt.
Das Amtsgericht verneinte einen dringenden Tatverdacht gegen den 41-Jährigen, unter anderem weil er sein Teilgeständnis widerrufen hatte und dieses nun nicht mehr gegen ihn verwendet werden könne.
Die neunjährige Peggy war am 7. Mai 2001 auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Im Juli 2016 wurden Teile ihres Skeletts in einem Wald bei Rodacherbrunn (Saale-orla-kreis) gefunden, 20 Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg in Oberfranken entfernt. (dpa)
Durch mehrere Meldungen von Autofahrern wurde die Polizei gestern Morgen auf einen Pkw Skoda aufmerksam, der auf der A 71 aus Schweinfurt kommend in Richtung Sangerhausen fuhr – allerdings auf der falschen Richtungsfahrbahn. Kurze Zeit später habe der Skoda bei Suhl die Autobahn verlassen. Anhand des Kennzeichens konnte ein 81-jähriger Mann aus Suhl als Fahrer identifiziert worden. Den trafen Polizisten zu Hause an, wo sie ihm den Sachverhalt erläuterten. Er gab den Verstoß zu. Ein Verfahren wird eingeleitet. (red)
Bei einer Zollkontrolle auf einem Autobahnrastplatz bei Hainspitz im Saale-holzland-kreis stellten Zöllner des Hauptzollamtes Erfurt rund 62.000 Stück Tabletten und rund 13,5 Liter Delay-spray fest. Die Tabletten und das Spray befanden sich in mehreren Kartons auf der Ladefläche eines in Bulgarien zugelassenen Lkw. Beim Abgleich der Frachtpapiere fielen den Beamten Unregelmäßigkeiten auf. Wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz wurden die Waren sicher gestellt. Nach der Kontrolle konnte der Fahrer seine Reise in Richtung Magdeburg fortsetzen. (red)
Wenn meine Oma Martha sich die Haare zurück kämmte, die Hände wusch und eine frische Schürze umband, da wusste ich sofort, jetzt wird gebacken. Und von da an bin ich ihr nicht mehr von der Seite gewichen. Die große Schüssel kam auf dem Tisch und alle Zutaten. Ich verfolgte ihr Tun mir Interesse, hörte ihre Neuigkeiten vom Gartenzaun und dass man das Backpulver immer mit dem Mehl mischen sollte, durfte den Rest in der Schüssel mit den Fingern auslecken und war glücklich, wenn der Duft nach frischem Kuchen durchs Haus zog.
Noch heute habe ich das sofort vor Augen, wenn ich irgendwo den Geruch von Butterstreuseln in der Nase habe. Geht es Ihnen ebenso? Der Duft der Kindheit ist oft mit dem Duft von gutem Essen verbunden, welches Großmutter oder Mutter zubereitet haben. Und ganz besonders der Duft von frisch gebackenem Kuchen ist wie eine Zeitmaschine. Jetzt sind wir es, die backen und hoffentlich die Aufmerksamkeit unserer Kinder und Enkel erregen, damit diese später die alten Traditionen weiter leben lassen. Und wenn Sie Glück haben, so wie ich, haben Sie ein Büchlein oder eine Zettelsammlung innerhalb der Familie geerbt. Die hält die alten guten Rezepte fest, die wir dann weiter geben können. Denn wer beim Kochen oder Backen auf das geballte Wissen seiner Großmutter zurückgreifen kann, darf sich glücklich schätzen.
Backen steht seit einiger Zeit wieder hoch im Kurs. Spätestens seitdem wir uns Gedanken machen, wie wir uns gesund ernähren können. Und bei selbst Gekochtem oder Gebackenem wissen wir, was drin ist. Das Backen und Spaß am Ausprobieren sorgen für viel Zufriedenheit, wenn es gelingt. Aber warum ist das so? Weil wir vielleicht auch manchmal Stress und Hektik hinter uns lassen wollen und mit dem Rühren in der Schüssel ein bisschen heile Welt haben.
Die Kindheitserinnerungen wecken in uns eine Sehnsucht.
Die Sehnsucht, etwas Eigenes zu backen und zu genießen, was eben nicht nach Massenware aus dem Supermarktregal schmeckt.
Können Sie sich erinnern, welche Trends sie mitgemacht haben, wenn es ums Backen geht? Früher Puddingkuchen oder Selterwasserkuchen, heute Naket Cake, Blondie oder Low Jede Zeit hat ihre Geschmäcker. Aber was immer wieder auf den Tisch kommt, sind die Kuchen unserer Großmütter, vielleicht ein bisschen verändert. Hier und da etwas Zucker, Sahne oder Butter. Und ich wette, auch in Ihrer Familie gibt es einen Lieblingskuchen, den sich alle wünschen wenn Sie fragen. Von Geburtstagen bis zu hohen Feiertacarb. gen, dieser steht immer auf dem Tisch. Und alle schwelgen in Erinnerung, weißt du noch…
Wie sieht sie bei Ihnen aus, die Sammlung der Rezepte? Fein säuberlich in einem Büchlein geweniger schrieben, oder eine lose Blattsammlung? Oder sind es Ausschnitte aus Zeitungen? Wie alt ist Ihr ältestes Rezept, nach dem Sie heute noch backen? Gibt es zu einem Ihrer Kuchen eine lustige oder besinnliche Geschichte? Oder verraten Sie uns einen Trick mit Gelinggarantie? Das alles wollen wir Ihnen entlocken, auf dass sie andere daran teilhaben lassen und sie anstecken, mit Ihrer Leidenschaft fürs Backen. Und wir wollen Ihren Lieblingskuchen oder den ihrer Familie oder einfach den, den Sie selbst am liebsten essen und am besten backen können.
Das alles ist die Thüringer Backzeit. Tauschen Sie sich mit