Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Skeleton-bundestrainer Matschenz: „Ziel ist immer das Podest“
Dirk Matschenz ist seit dieser Saison Cheftrainer der deutschen Skeletonis. Der 38 Jahre alte Thüringer trat die Nachfolge von Rodel-olympiasieger Jens Müller an, der in den Ruhestand ging. Kurios: Beide Trainer stammen aus Ilmenau. Wir sprachen mit Matschenz, der bis zu einem Zusammenstoß mit einem Bob in Oberhof 2006 zu den Top 10 in der Skeletonwelt gehörte und Müllers erfolgreichen Weg fortsetzen will. Die Ergebnisse sind in Ordnung. Wir liegen in den Erwartungen. Teilweise hätte es noch etwas besser laufen können. Von den Tendenzen bin ich zufrieden. Jacqueline Lölling, die Olympiazweite, und Tina Herrmann sind unsere Weltklasse-pilotinnen. Sie werden bei der WM im kanadischen Whistler um den Titel mitfahren. Auch Sophia Griebel aus Suhl hat sich stabilisiert und zuletzt gute Resultate erzielt. Das will ich jetzt noch nicht sagen. Sie sollte ja eigentlich für eine jüngere Fahrerin aus dem Weltcup genommen werden, hat sich aber bei den deutschen Meisterschaften nach Weihnachten durchgesetzt. Sophie hat noch viel Verbesserungspotenzial. Wir arbeiten in Oberhof und bei der Nationalmannschaft hart daran. Wir wissen, wo wir hinwollen. Ziel muss es für sie sein, auch einmal auf das Podium fahren zu können. Bei den Männern ist die Konkurrenz international größer. Trotzdem hat es Axel Jungk in Winterberg geschafft, Zweiter zu werden. Christopher ist nach einer Verletzung bei den deutschen Meisterschaften zurückgekehrt. Mit Platz vier beim Weltcup in Altenberg hat er eine starke Leistung gezeigt. Doch er muss am Start mehr herausholen. Der Abstand ist noch zu groß, um ganz vorn dabei zu sein. Die suchen wir alle. Nur sein starker Start kann es nicht sein. Stutzig macht mich, dass sich Fahrfehler bei ihm nicht so stark auswirken. Vielleicht haben die Russen etwas beim Material gefunden, das der Rest der Welt einfach noch nicht kennt. Ich spreche lieber von Dynamik als von Konkurrenzkampf. Die Stimmung ist sehr gut. Wir lachen auch. Und wenn ich die Tonlage mal ändere, wissen die Sportler schon, was kommt. Ziel ist immer das Podest. Wir wollen in beiden Rennen eine Medaille holen. Wir sind in losem Kontakt. Bei der Selektion war er mal vor Ort. Es geht ihm gut nach seinen Herzproblemen der letzten Jahre. Die Ruhe tut ihm gut. Ich hatte mich nicht nach seinem Posten gedrängt. Es war dann ein nahtloser Übergang. Schließlich hatten wir acht Jahre zuvor zusammengearbeitet und besaßen immer die gleichen Ziele.