Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Rennrodeln: Nur Doppelsitzer Eggert/benecken gewinnen
Bei den Rekordangriffen von Überflieger Ryoyu Kobayashi sind die Dsv-adler derzeit nur Zuschauer. Der japanische Dauersieger hat am Samstag in Predazzo mit Flügen auf 135 und 136 Meter nicht nur seinen sechsten Sieg in Serie eingefahren, sondern auch den über 15 Jahre alten Schanzenrekord des Polen Adam Malysz eingestellt.
„Eigentlich war ich zufrieden, bis der Letzte kam“, sagte Stephan Leyhe, der zwar als bester Deutscher auf Rang fünf landete, umgerechnet aber etwa 22 Meter in zwei Sprüngen auf Kobayashi verlor. „Einer sticht halt raus“, lobte Leyhe. Schon bei der Tournee mussten sich die Deutschen Kobayashi geschlagen geben und zusehen, wie dieser als dritter Adler nach Sven Hannawald 2002 und Kamil Stoch 2018 den Vierfachsieg beim Traditionsevent einfuhr.
Ohne den wegen eines zu großen Anzugs in der Qualifikation ausgeschlossenen Markus Eisenbichler fehlte dem DSVTEAM knapp eine Woche nach der Tournee die nötige Substanz für einen Podestplatz. „Das ist biederes Handwerk, aber ich möchte niemanden beleidigen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster. (dpa)
Katharina Althaus (Oberstdorf) und Juliane Seyfarth (Ruhla) sind beim Start ins Skisprungjahr 2019 auf das Podium geflogen. Im japanischen Sapporo musste sich die Olympiazweite Althaus am Sonntag nur Norwegens Olympiasiegerin Maren Lundby geschlagen geben. Seyfarth, die im ersten Springen am Samstag beim Sieg der Österreicherin Daniela Iraschko-stolz Zweite geworden war, kam auf Platz drei. „Es hat mega Spaß gemacht, hier zu springen“, sagte eine strahlende Seyfarth. Die Thüringerin liegt im Gesamtweltcup auf Platz drei. Pauline Heßler (Lauscha) kam am Sonntag auf Rang 31, einen Tag vorher hatte die Thüringerin Platz 37 belegt. (fs/sid)
Kombinierer Vinzenz Geiger hat überraschend den ersten Weltcupsieg seiner Karriere gefeiert. Der 21 Jahre alte Team-olympiasieger verwies im italienischen Val di Fiemme Rekordweltmeister Johannes Rydzek nach einem spannenden Duell auf Rang zwei. Die beiden Oberstdorfer sorgten damit für den ersten deutschen Doppelsieg des Wmwinters. „Erster Sieg – besser geht es nicht. Heute war ein perfekter Tag. Am Schluss konnte ich noch einmal alles rauskitzeln, am letzten Anstieg habe ich alles gegeben“, sagte Geiger. Olympiasieger Eric Frenzel (Geyer), der 2013 an gleicher Stelle Weltmeister geworden war, lief auf Rang fünf. (sid)
Die blonde Annika Drazek schrie ihre Freude raus – mitten ins Publikum. Mariama Jamanka lächelte daneben eher still in sich hinein. Die beiden Bobfahrerinnen hatten ihren zweiten Em-titel und den dritten Weltcupsieg in dieser Saison errungen. Souverän – mit Bestzeiten in den zwei Läufen vor Stephanie Schneider (Oberbärenburg) und Weltmeisterin Elana Meyers-taylor (USA).
„Das war echt gut, richtig geil“beschrieb Pilotin Jamanka, die für den BRC Thüringen startet, die beiden besten Fuhren ihrer Karriere auf der Bahn am Königssee. „Das waren nur ein paar kleine Sachen drin. Aber ich habe immer den Ehrgeiz Bestzeit zu fahren, bin selten so zufrieden wie heute“, sagte die 28 Jahre alte gebürtige Berlinerin, deren Vater aus Gambia stammt.
Ihr zweiter Em-sieg ist längst keine Überraschung mehr wie 2017, als Jamanka ihren ersten Titel in Winterberg holte. Die Oberhoferin beherrscht derzeit die Bobwelt der Frauen. Mit ihren ersten drei Weltcup-siegen (Sigulda, Altenberg, Königssee) und Platz zwei in Winterberg führt die ehemalige Hammerwerferin die globale Wertung mit 124 Punkten klar an. „Der Gesamtweltcup wäre mir sehr wichtig, weil er die gesamte Saison abbildet“, sagte Jamanka.
Pilotin Jamanka ist seit ihrem Überraschungssieg bei Olympia in Pyeongchang nicht mehr zu bremsen. Zu den Gründen der Leistungsexplosion sagte Matthias Höpfner, der Chef vom BRC Oberhof: „Das ist das Ergebnis von harter Arbeit über fünf Jahre. Sie hat jetzt das Können und vor allem das Selbstvertrauen.“Höpfner lobt die Bodenständigkeit seiner Athletin, die er früher auch trainiert hat. „Wir haben sie nicht hochgejubelt, also kann sie auch nicht tief fallen“, so der ehemalige Top-pilot. Für Thüringen sei Jamanka ein Glücksfall. „So können die
Zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft in Winterberg mussten sich die erfolgsverwöhnten deutschen Rodler beim Weltcup in Sigulda der starken russischen Konkurrenz beugen. Sowohl Felix Loch als auch der Oberhofer Johannes Ludwig fuhren bei den Männern wie schon in der vergangenen Woche hinterher. Die Russen feierten durch Semjon Pawlitschenko und Alexander Gorbazewitsch einen Doppelsieg, Ludwig bleibt im Gesamt-weltcup weiter vorn.
Loch, der immer noch auf seinen ersten Weltcupsieg in diesem Winter wartet, war nicht zufrieden. „Natürlich habe ich mit mehr gerechnet, aber im ersten Lauf war es sehr schwierig. Jetzt hoffen wir auf besseres Wetter in Winterberg“, sagte der 29-Jährige, jüngeren Athleten in Ruhe arbeiten, damit Thüringen nach 2022 im Bobsport wieder eine Macht wird“, sagte Höpfner
In den nächsten Rennen in Igls und St. Moritz erhält Jamankas „Startrakete“Annika Drazek (Winterberg) eine Pause. „Ich baue die gute Form noch einmal Richtung WM auf“, sagte die Ex-sprinterin, die Jamanka auch am Start an die Weltspitze geführt hat. Für die WM gibt sich die Seriensiegerin an den Lenkseilen übrigens bescheiden. „In Whistler ist erst einmal eine Medaille das Ziel“, so die Frau mit den gefühlvollen Händen. Doch träumen tut sie natürlich vom Wm-titel. Es wäre ihr erster. der hinter Wolfgang Kindl (Österreich) auf Rang drei in der Gesamtwertung liegt. Loch kann nun auch bei der WM nicht als Favorit gelten.
Seinen bis dato letzten Sieg hatte er am 14. Januar 2018 beim Weltcup in Oberhof gelandet, schon damals war Loch längst nicht mehr so unangefochten wie in den Jahren zuvor. Es folgten die Winterspiele in Pyeongchang, bei denen der Berchtesgadener in drei von vier Läufen an seine einstige Dominanz anzuknüpfen schien und souverän führte. Im entscheidenden Durchgang fiel Loch durch einen groben Fahrfehler aber noch auf Rang fünf zurück.
Auch bei den Frauen gab es erstmals in diesem Winter keinen deutschen Sieg. Die Weltcup-führende Natalie Geisenberger kam hinter der starken Tatjana Iwanowa nach ihrem achten Platz am Königsee diesmal auf Rang zwei. „Tatjana Iwanowa ist auf der Bahn immer stark und war halt einfach schneller. Ich bin zweimal gut gefahren und kann nach meinem Ausrutscher in der letzten Woche mit der Wm-generalprobe zufrieden sein“, sagte Geisenberger. Julia Taubitz bleibt trotz ihres neunten Ranges auf Rang zwei im Gesamt-weltcup.
Den einzigen Erfolg feierten die Thüringer Doppelsitzer Toni Eggert/sascha Benecken (Oberhof/suhl). „Ich glaube, dass wir das heute sehr gut gemacht haben und von Beginn an in zwei soliden Läufen ins Ziel gefahren sind. Das gibt natürlich Selbstvertrauen für die Weltmeisterschaft“, sagte Benecken, der mit seinem Partner beide Läufe gewann. Im Gesamt-weltcup haben die Olympiadritten von Pyeongchang ihre souveräne Führung vor Tobias Wendl und Tobias Arlt ausgebaut. Das Duo aus Bayern belegte den vierten Platz in Sigulda.
Auch im Staffel-wettbewerb erreichten Loch, Geisenberger und Eggert/benecken nur den dritten Rang, behaupteten aber die Führung im Gesamt-weltcup. (dpa)
Bei der Bob-junioren-em auf in Innsbruck-igls ist die mitfavorisierte Viererbobbesatzung von Jonas Jannusch vom RRV Sonneberg/schalkau nur auf Platz fünf gefahren. Auf der Olympia-bahn schaffte er mit seinen Anschiebern Christian Röder, Benedikt Hertel (beide Oberhof) und Christian Ebert (Magdeburg) die viertbeste Zeit im ersten Lauf und Rang fünf im zweiten Durchgang. Den Europacup-gesamtsieg im Vierer verpasste Jannusch knapp mit zwei Punkten Rückstand.
Beim Zweier-europacuprennen der Männer kam der Oberhofer Zweier mit Hans-peter Hannighofer und Erec Bruckert auf Rang vier. Jonas Jannusch/ Benedikt Hertel wurden Fünfte. Bei den Frauen holte die Oberhoferin Anne Lobenstein im zweiten Rennen mit Anschieberin Madlin Dossow den fünften Platz, im ersten Rennen war sie disqualifiziert worden. (uj)
Skeletoni Luisa Hornung aus Friedrichroda war die erfolgreichste Thüringerin bei den zwei Europacup-rennen des Wochenendes in Altenberg. Die 22-jährige Landespolizistin schaffte in der zweiten Konkurrenz mit Platz zwei hinter Doppelsiegerin Janine Becker aus Winterberg ihr bestes Saison-ergebnis. Im ersten Rennen war Hornung, in der Gesamtwertung nunmehr Dritte, zeitgleich mit der Russin Anastasia Trufanowa hinter Becker und deren Vereins-kollegin Hannah Neise auf den dritten Platz gefahren.
Der 21-jährige Fabian Küchler vom Rodelteam Suhl wurde Vierter im ersten Rennen und Dritter bei der Zweitauflage. (uj)