Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

USA haben Iran-krise verursacht

Teheran hat sich an Verträge gehalten

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Zum Thema USA-IRAN:

In unserer Öffentlich­keit ist das Bild entstanden, dass es einen Streit zwischen den USA und dem Iran gibt und man ermahnt beide Seiten zur Zurückhalt­ung. Aber der Iran hat alle vertraglic­hen Vereinbaru­ngen eingehalte­n, die USA hingegen haben den Vertrag zum Atomstopp einseitig gekündigt und ungerechtf­ertigt Sanktionen verhängt. Und die Einmischun­g in die Angelegenh­eiten anderer Länder ist kein Alleinstel­lungsmerkm­al der iranischen Regierung. Doch nicht iranische Kriegsschi­ffe liegen vor der Küste New Yorks, sondern Us-amerikanis­che Schiffe bedrohen den Persischen Golf. Gilt denn das Völkerrech­t gar nichts mehr?

Der Us-amerikanis­che Außenminis­ter Mike Pompeo erklärt auch gar nicht, dass der Iran die USA bedrohen würde. In einer imperialen Geste reicht es ihm, dass er „die Interessen der USA bedroht“sieht. Wo bleibt hier der völkerrech­tliche Aufschrei der deutschen Bundeskanz­lerin und des deutschen Außenminis­ters?

Jimmy Carter, der einzige Uspräsiden­t, unter dem die Vereinigte­n Staaten keinen Krieg geführt haben, bezeichnet­e die USA kürzlich als das kriegsfreu­digste Land. In den 242 Jahren ihres Bestehens als Staat hätten die USA lediglich 16 Jahre lang keinen Krieg geführt, betonte Carter. Dagegen waren die Perser in den letzten 200 Jahren friedlich, sie mussten sich aber mehrmals gegen Aggressore­n verteidige­n. Und jetzt müssen wir doch fragen, was die Kriegsschi­ffe der USA am Persischen Golf zu suchen haben. Nichts.

Olaf Weber, Weimar

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