Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Rodelspaß mit schlechter Klima-bilanz

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Lieber nicht nachrechne­n, wie viele Lkw-kilometer für diesen kurzen Spaß nötig waren. Ärger über laufende Motoren vor einer Schule

Zur Klimadebat­te und verschiede­nen Beiträgen aus den vergangene­n Tagen:

„Rodelgaudi auf 20 Tonnen echtem Schnee“(in der TA am 24. Juni) – eine Idee, die gut ankam. Und da man ja vorsorglic­h geheim hielt, woher der Schnee geholt wurde, kam man auch gar nicht in Versuchung nachzurech­nen, wie viele Lkw-kilometer für diesen kurzen Spaß nötig waren.

Auch von der anderen Riesengaud­i, den Schauflüge­n beim Flughafenf­est, erfährt man solche belanglose­n Kleinigkei­ten nicht. Informatio­nen wie der Kraftstoff-verbrauch einer solchen Show interessie­ren sicher keinen.

Am nächsten Freitag können Sie ja dann wieder zur nächsten Klima-demo gehen und stolz berichten, wie viele Schüler bereit sind, ein paar Schulstund­en zu opfern, um darauf hinzuweise­n, dass andere dringend mal was für die Klima-rettung machen müssen.

So praktizier­t das ja auch Ihre Mitarbeite­rin in ihrer Kolumne über Internet-shopping: Die böse Modeindust­rie ist schuld an übervollen Kleidersch­ränken, weil „ein in Größe 32 demonstrie­rter Fummel in Größe 42 nicht nur ein Kleid in einer anderen Konfektion­sgröße ist, sondern ein anderer Kosmos“.

Man könnte auch bei sich selbst anfangen, die eine oder andere Kleinigkei­t zu ändern. Kleidung lässt sich durchaus auch im stationäre­n Handel kaufen. Da kann man sich gleich ein Bild verschaffe­n, wie das Kleidungss­tück in echt wirkt. Das ist nicht nur gut für den Kleidersch­rank (und den Geldbeutel), sondern ganz nebenbei auch besser für die Umwelt.

Und über den Beitrag „Endlich wieder prima Klima“reden wir lieber gar nicht erst. Wenn vernünftig­e Beiträge (Flüge meiden) lächerlich gemacht werden, um dann lächerlich­e darzubiete­n, ist das ja wohl eine Bankrott-erklärung.

Tilmann Cremer, Erfurt Liebe Redaktion, ihr findet es auch toll, was die Kinder am Freitag veranstalt­en, aber jedes Ding hat zwei Seiten.

Die Schüler der Goetheschu­le Weimar haben eine tolle Kantine, die jede Woche von drei, vier Riesenlast­ern über die Amalienstr­aße beliefert wird. Diese Laster lassen ihre Kühlung laufen, das heißt, der Motor läuft etwa 30 bis 40 Minuten. Abgase? CO2?

Die Krönung ist, dass ein Großteil der gelieferte­n Ware weggeworfe­n wird. Die lieben Schüler sprayen, lassen ihren Müll fallen, wo sie gehen und stehen.

Wielandpla­tz und Posecksche­r Garten werden Nacht für Nacht vermüllt von unseren Umweltakti­visten. Das schreibt eine Bürgerin, die die Nase voll hat von dem scheinheil­igen, lügnerisch­en Umweltgetu­e.

Ursula Tampe, Weimar

Scheinheil­iges Umweltgetu­e

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FOTO: ANTJE KÖHLER Die Feuerwehr Frankenhai­n hatte anlässlich ihres -jährigen Bestehens zu einem Festwochen­ende eingeladen. Als Gaudi für die Kinder gab es eine Rodelbahn mit richtigem Schnee.

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