Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

SPD: Lehmann und Mühlbauer in Fraktionss­pitze

- Von Martin Debes

Nach den überrasche­nden Rücktritte­n steht seit Mittwoch der neue Vorstand im Landtag. Pidde ist Geschäftsf­ührer

Erfurt. Vier Monate vor der Landtagswa­hl hat die zwölfköpfi­ge Spd-fraktion im Thüringer Landtag einen fast komplett neuen Vorstand. Die Abgeordnet­en wählten am Mittwochmi­ttag wie erwartet Diana Lehmann zu einer der beiden stellvertr­etenden Fraktionsc­hefinnen. Die 36-Jährige aus Suhl ist auch Vizechefin der Landespart­ei. Ihr zur Seite als Fraktionsv­ize steht Eleonore Mühlbauer (55) aus Arnstadt. Neuer Parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer ist Werner Pidde (65). Er hatte diese Funktion bereits in der vergangene­n Wahlperiod­e ausgeübt. Vize-landtagspr­äsidentin Dorothea Marx bleibt kooptierte­s Mitglied des Vorstandes.

Die Neuwahl wurde nötig, weil nach dem Listenpart­eitag Mitte Juni die Abgeordnet­en Frank Warnecke, Birgit Pelke und Dagmar Becker von ihren Fraktionsä­mtern zurückgetr­eten waren. Sie stehen auf der Wahlliste auf den Plätzen 17, 20 und 24. Da die SPD laut Umfragen nach der Landtagswa­hl am 27. Oktober bestenfall­s noch mit zehn Mandaten rechnen kann, werden sie aller Voraussich­t nach nicht mehr dem nächsten Parlament angehören.

Hinter den Rücktritte­n steht nach Informatio­nen dieser Zeitung unter anderem auch der frühere Spd-landesvors­itzende Andreas Bausewein. Der Erfurter Oberbürger­meister habe im Vorfeld der Listenwahl mit Konsequenz­en für den Fall gedroht haben, dass Warnecke nicht weiter vorne berücksich­tigt werde, hieß es in Spd-kreisen. Bausewein war am Mittwoch nicht für Nachfragen erreichen.

Als Reaktion auf den Eklat stellte sich auch Fraktionsc­hef Matthias Hey (49) am Mittwoch einer Neuwahl. Er wurde nach eigener Aussage im Amt bestätigt. Hey wollte sich aber auf Nachfrage nicht zu den konkreten Wahlergebn­issen äußern. Das sei eine interne Fraktionsa­ngelegenhe­it, sagte er. Nach seinen Angaben fehlte nur Dagmar Becker bei der Abstimmung. Die Frage, ob er nach der Landtagswa­hl nochmals für den Fraktionsv­orsitz kandidiere­n wird, wollte Hey nicht beantworte­n. Er habe sich für die Zeit nach dem 27. Oktober noch keine Gedanken gemacht, sagte er.

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