Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Schlaue Tipps gegen Hänseleien und Hetze
Schule in Seebach widmet sich auf kreative Weise dem Thema Mobbing
Seebach. In der Thepra-grundschule im Mühlhäuser Ortsteil Seebach läuft eine Projektwoche zu Mobbing. Bis Freitag wollen sich die 130 Schüler auf verschiedenen Wegen diesem Thema nähern, sagt die stellvertretende Schulleiterin Sofie Lutze. Dabei gehe es beispielsweise um gemeinsames Tanzen, Spielen, Teamgeist und um Rücksicht.
Viele Schüler wüssten gar nicht so richtig, was Mobbing bedeute, so Lutze. Deshalb müsse zu Beginn der Unterschied zum Streiten geklärt werden. Die alljährliche Projektwoche kurz vor den Ferien greife ein Thema auf, das allgegenwärtig sei. „Auch wenn wir keine derartigen Tendenzen bei uns haben, sollten die Kinder sensibilisiert werden“, findet Lutze.
Das Thema Cyber-mobbing steht bei den vierten Klassen auf dem Plan. Medienkundelehrer Uwe Lange geht mit ihnen verschiedene Ausprägungen durch. Da fast alle Viertklässler bereits ein Smartphone besitzen, müsse über den Umgang mit Nachrichten mit unbekanntem Absender gesprochen werden, sagt er. Was tun, wenn ein Unbekannter eine Nachricht schickt? „Blockieren und löschen“, antwortet es aus den Stuhlreihen. Und dann geht Lange ins Detail: Die fremden „Unsichtbaren“wollten sich das Vertrauen der Kinder erschleichen, hätten deshalb selbst ein gefälschtes Profil, schimpften genau, wie es viele Kinder hören wollten: auf nervige Eltern und Lehrer. Lange nennt das „Aufwiegeln“und stößt in der Mittagshitze auf offene Ohren und erstaunte Gesichter.
In einem anderen Raum wird ein Kinderbuch zum Thema „Mobbing“besprochen. Gemeinsam wird überlegt, warum Kinder so miteinander umgehen, wie man Hilfe bekommt oder selbst helfen kann.
Woanders sitzen die Schüler der dritten Klasse beieinander und reden über Unterschiede – Augenfarbe, Herkunft, rote Haare, Sommersprossen. Dann malen sie ein Plakat.