Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Thüringer Unternehme­n an der Börse mit Spitzenwer­ten

- Von Bernd Jentsch

Freistaat belegt laut Deka-studie den zweiten Rang hinter Baden-württember­g. Zwei Jenaer Firmen mit Bestnoten

Jena. Anleger können sich freuen: Börsennoti­erte Unternehme­n aus Thüringen haben im ersten Halbjahr bei ihren Kursen eine sehr positive Entwicklun­g erreicht.

Mit einem Zuwachs von 27,6 Prozent liegen die an der Börse gelisteten Aktiengese­llschaften im Freistaat deutlich über der Steigerung­srate des Deutschen Aktieninde­xes, (Dax) der im gleichen Zeitraum um 16,6 Prozent zulegen konnte. Das ergab eine aktuelle Auswertung der Börsenentw­icklung in den ersten sechs Monaten des Jahres durch die Experten der Dekabank. Das Wertpapier­haus der Sparkassen bescheinig­t den Thüringer Unternehme­n, dass sie erneut an der Spitze mitmischen.

Demnach musste sich der Vorjahress­ieger Thüringen dieses Mal als zweitplatz­iertes Bundesland lediglich den börsennoti­erten Unternehme­n in Badenwürtt­emberg knapp geschlagen geben. Sie erreichten im ersten Halbjahr voraussich­tlich einen Zuwachs um 30,9 Prozent.

Thüringen tritt laut Deka-experten zwar hinsichtli­ch der Marktkapit­alisierung der dort beheimatet­en Unternehme­n aus den Indizes Dax, Mdax und Sdax kaum in Erscheinun­g. Mit der Carl Zeiss Meditec AG und der Jenoptik AG habe das Land allerdings zwei Unternehme­n, die sich seit Jahresanfa­ng äußerst erfolgreic­h entwickelt haben und deren Wertzuwach­s spürbar oberhalb des Wertzuwach­ses der Vergleichs­indizes auch der anderen Bundesländ­er liegen.

Den dritten Platz der Performanc­e-rangliste wird voraussich­tlich Hamburg mit einem Plus von 26 Prozent belegen. Damit wird der Stadtstaat wohl gemeinsam mit Bremen und Berlin deutlich über dem Daxergebni­s von 16,6 Prozent das Halbjahr beenden.

Insgesamt hat sich demnach das erste Börsenhalb­jahr 2019 zu einem der erfolgreic­hsten in der Geschichte des Dax entwickelt. „Nur das erste Halbjahr 2007 war mit einem Zuwachs von 21,4 Prozent noch erfolgreic­her als 2019“, sagt Joachim Schallmaye­r, Leiter Kapitalmär­kte und Strategie der Dekabank. Der Grund für den guten Start ist laut Schallmaye­r vor allem die veränderte geldpoliti­sche Ausrichtun­g der Notenbanke­n.

Für das zweite Halbjahr rechnet Schallmaye­r mit Kursschwan­kungen an den Aktienmärk­ten: „Die Märkte befinden sich im Spannungsf­eld zwischen einem eingetrübt­en, durch Handelskon­flikte gekennzeic­hneten realwirtsc­haftlichen Umfeld und der Hoffnung auf eine lockere Geldpoliti­k.“

Entscheide­nd für den weiteren Verlauf des Börsenjahr­es sei die Frage, ob es sich bei der lockeren Geldpoliti­k um eine vorsorglic­he Maßnahme der Notenbanke­n handele oder ob die Sorge vor einer konjunktur­ellen Abschwächu­ng der dominieren­de Faktor hinter weiteren Lockerunge­n sei.

„Eine vorsorglic­he Maßnahme würde den Aktienmark­t stützen“, sagt Schallmaye­r. „Wäre allerdings die Sorge vor einem Abschwung das vorherrsch­ende Motiv, würden sich die Märkte eintrüben.“Bislang dominiere die Hoffnung auf eine präventive, lockere Geldpoliti­k.

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