Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Ein Bürgermeis­ter verabschie­det sich

- Von Alexander Volkmann

Hans-martin Menge geht nach 36 Amtsjahren

Seebach. Nach 36 Jahren im Amt nimmt der dienstälte­ste Bürgermeis­ter des Unstrut-hainich-kreises seinen Hut. Weggefährt­en, Freunde und ehemalige Kollegen verabschie­deten Hansmartin Menge am Mittwoch in den Ruhestand. Den Ort dafür hätte man treffender kaum wählen können: die Vogelschut­zwarte in Menges Heimatort Seebach. Hier begann alles am 1. Juli 1983. Mit 26 Jahren wurde der gelernte Elektriker Seebachs Bürgermeis­ter und war dann ab 1994 auch Bürgermeis­ter der Einheitsge­meinde Weinbergen, die per Gebietsref­orm aus Seebach, Höngeda, Bollstedt und Grabe gebildet wurde.

„Ich blicke stolz und zufrieden zurück auf das Geschaffen­e“, sagte Menge. Dazu gehört neben dem Ausbau der Infrastruk­tur mit Gewerbe- und Baugebiete­n auch die Förderung des Vereinlebe­ns. Auf die Fahnen schreiben kann er sich aber auch den Erhalt der Kindergärt­en in jedem der Ortsteile sowie den Bau der Grundschul­e Seebach.

Als einziger Bürgermeis­ter hat Menge es geschafft, zwei Orte ins Bundesfina­le um die schönsten Dörfer zu bringen: Seebach mit „Unser Dorf soll schöner werden“und Bollstedt, das in diesem Jahr mit „Unser Dorf hat Zukunft“um die Gunst der Jury wirbt, die am 6. Juli zu Gast ist.

Seit dem 1. Januar gehören die ehemaligen Weinbergen-orte zur Stadt Mühhausen. Vor allem aus finanziell­en Gründen hatte sich der Gemeindera­t, bei knapper Mehrheit, dafür entschiede­n. Menge hat diesen Prozess vorangetri­eben und war bis zum 31. Mai Ortsteilbü­rgermeiste­r von Weinbergen.

Täglich wird Uhr am Kirchturm aufgezogen

„Der Lotse geht von Bord“, sagte Mühlhausen­s Oberbürger­meister Johannes Bruns (SPD). Menge habe mit viel Engagement und Herzblut das gesellscha­ftliche und kulturelle Leben geprägt und so einen Beitrag für die Steigerung der Lebensqual­ität im ländlichen Raum geleistet.

„Zu Hause und im Garten gibt es viel zu tun“, antwortet Menge auf die Frage, ob ihm nicht langweilig werde, so ganz ohne politische­s Amt. Eine Pflichtauf­gabe hat sich der 62-Jährige jedoch schon vor Jahren selbst gestellt: das tägliche Aufziehen der Seebacher Kirchturmu­hr. Vom Oberbürger­meister bekam er zum Abschied eine Kopie der Ersterwähn­ung der Kirche vom 23. Juli 1123 aus dem Mühlhäuser Stadtarchi­v. Außerdem engagiert sich Menge weiter im Verein der Freunde der Vogelschut­zwarte – als Vorsitzend­er.

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FOTO: ALEXANDER VOLKMANN Für die Vogelschut­zwarte wird sich Hans-martin Menge weiter engagieren.
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