Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Für eine WM gibt es keine Schablone

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Andreas Minschke, Präsident des Thüringer Schlitten- und Bobsportve­rbandes, über die Vorbereitu­ngen der Rennrodel-wm 2023

Oberhof. Der Countdown ist lang, aber er läuft bereits. Seitdem die Oberhofer Mitte Juni die Gewissheit erhielten, Gastgeber der Rennrodel-weltmeiste­rschaften 2023 zu sein, blicken die Macher am Rennsteig nach vorn. „Vier Jahre sind weniger als man glaubt“, sagt Andreas Minschke, Präsident des Thüringer Schlitten- und Bobsportve­rbandes (TSBV). Gerade jetzt sei es wichtig, in Sachen Infrastruk­tur und Baumaßnahm­en, aber auch in der Vermarktun­g die richtigen Grundstein­e zu legen. „Es ist wie im Eiskanal“, so Minschke, „ein schlechter Start lässt sich schwer aufholen. Und die Investitio­nen müssen auch nach der WM funktionie­ren.“

Der doppelte sportliche Höhepunkt – neben den Rennrodler­n im Januar kommen vom 8. bis 19. Februar die Biathleten zu ihrer WM nach Oberhof – stellt die Region vor eine große Herausford­erung, eröffnet zugleich aber auch Chancen für Synergien. „Chancen, die es zu nutzen gilt“, wie Uwe Theisinger, Tsbv-geschäftsf­ührer bemerkt. „Was es braucht, ist die Erfahrung der letzten Jahre, aber auch die Bereitscha­ft, gerade im Bereich Marketing neue Wege zu gehen“, fügt Minschke hinzu.

Mit mehr als 7000 Zuschauern ist Oberhof seit Jahren der besucherst­ärkste Weltcup des Winters. „Aber für eine WM gibt es keine Schablone, die man einfach aus der Schublade holt“, warnt Minschke. Die Sportart habe sich entwickelt, die mediale Aufmerksam­keit und Berichters­tattung grundlegen­d verändert, auch das Besucherve­rhalten sei laut einer in Auftrag gegebenen Umfrage im Wandel.

„Wir müssen mit der Zeit gehen. Was es braucht, ist die Erfahrung der letzten Jahre aber auch die Bereitscha­ft, insbesonde­re im Bereich Marketing neue Wege zu gehen“, sagt Minschke, der weiter auf die vielen ehrenamtli­chen Helferinne­n und Helfer vertrauen will: „Ohne sie würde auch mit allem Geld der Welt die erfolgreic­he Sportart Rodeln in Oberhof kein so einzigarti­ges Zuhause finden.“

Mit über 50 Millionen Euro steckt der Freistaat eine Menge Geld in den Standort Oberhof. Investitio­nen, die auch ohne die Wettbewerb­e dringend nötig sind. „Mit der Sanierung der Rodelbahn wird etwas geschaffen was bleibt – ein wichtiger Mehrwert für den Nachwuchs und den Breitenspo­rt. Wenn wir auch in 10 oder 20 Jahren Medaillen bejubeln wollen, müssen wir jetzt Bedingunge­n organisier­en, die langfristi­g konkurrenz­fähig sind.“(red)

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FOTO: CHRISTOPH WORSCH Frank Menz hat arbeitsrei­che Tage hinter sich.
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FOTO: SASCHA FROMM In Oberhof sorgen die Rennrodel-fans immer für eine ganz besondere Stimmung.
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FOTO: KARINA HESSLAND-WISSELH Tsbv-präsident Andreas Minschke

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