Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Flixbus lässt Seniorin nachts in Prag stehen

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Die 72-Jährige war mit ihren beiden Enkeln unterwegs. Sie erlitt einen Schwächean­fall

Prag. Jähes Ende einer Flixbusfah­rt: Großmutter Ursula D. (72), die am vergangene­n Sonntag mit ihren beiden Enkelkinde­rn Luisa (12) und Vitus (11) per Flixbus die Heimreise von Warschau nach München angetreten hatte, wurde beim Umstieg in Prag stehen gelassen: Der Grund: Sie konnte dem Busfahrer ihren Pass nicht zeigen. Das Dokument sei ihr wohl im Bus von Warschau nach Prag gestohlen worden.

„Das Ticket hatte ich aber ausgedruck­t dabei“, berichtet Ursula D. Doch das habe nichts genutzt. Ihre Tochter habe von München aus versucht, das Unternehme­n Flixbus zu kontaktier­en, hätte sich aber ignoriert gefühlt. Verschärft wurde die Situation auch dadurch, dass die Großmutter einen Schwächean­fall erlitt. Übernachte­n konnte die Familie bei der Polizei. Auch wurden ihr Ersatzdoku­mente ausgestell­t, sodass sie mit dem Zug nach Hause fahren konnten.

Die Tochter macht Flixbus schwere Vorwürfe: „Wir sind enttäuscht, aber vor allem erschrocke­n über den Mangel an Kundenserv­ice.“Das Unternehme­n mit Sitz in Berlin verwies auf die rechtliche Situation, wonach Fahrgäste ohne Ausweis nicht über Ländergren­zen befördert werden dürften. Allerdings hätte der Fahrer den Reisenden den Kontakt zum Kundenserv­ice herstellen müssen, um die Versorgung der Familie zu sichern. (dpa)

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