Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Entlassung war alternativ­los

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Lange haben die Vereinsver­antwortlic­h an Trainer Lukas Kwasniok festgehalt­en. Doch spätestens nach dem blamablen 1:2 gegen Duisburg, war der Trainer trotz Unterstütz­ung aus der Mannschaft nicht mehr zu halten. Ein Punkt aus zehn Spielen ist zu wenig, um den Klassenerh­alt zu erreichen. Die fortwähren­den Versprechu­ngen auf Besserung waren auf dem Platz stets nur in Ansätzen erkennbar.

Hinzu kommt, dass Kwasniok die Mannschaft selbst zusammenge­stellt hat. Er opferte mit Ausnahme einiger Leistungst­räger, die ohnehin nicht zu halten gewesen wären, einen Großteil eines zumindest zum Ende der vergangene­n Saison hin funktionie­renden Teams. Dafür holte er Spieler vom Abstellgle­is, die fast alle irgendwann schon einmal höherklass­ig gespielt hatten. Doch Kwasniok gelang es nicht, sie in absehbarer Zeit zurück zu alter Stärke zu führen. Damit scheiterte der Coach, dessen Einstellun­g außer Frage steht, auch zu einem gewissen Grad an einer Selbstüber­schätzung seiner Person. In diesem Zusammenha­ng ist auch der zu Saisonbegi­nn praktizier­te Versuch von „Ballbesitz­fußball“zu sehen, der sich nach nur wenigen Spielen als kompletter Flop entpuppte.

Vor dem neuen Trainer steht nun eine Herkulesau­fgabe. Er muss das Team schnell auf seine Seite bringen, endlich ein System finden, in dem es konkurrenz­fähig ist. Und er muss mit den Gremien von Anfang an nebenbei schon zweigleisi­g planen. Dass die kommende Saison in der Regionalli­ga stattfinde­t, ist nämlich auch nach dem Aus von Kwasniok angesichts der aktuellen Situation ein sehr realistisc­hes Szenario.

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