Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Scholz: „Wir sind keine Überfliege­r“

- Von Dirk Pille

Wacker Nordhausen muss die Stärke von Lok Leipzig beim 3:4 anerkennen. Schwache Abwehrarbe­it kostet am Ende die Punkte

Leipzig. „Die Woche davor haben wir gegen Erfurt gesungen, jetzt singen die anderen“, meinte Wackers Kapitän Tobias Becker nach aufreibend­en 90 Minuten vor über 3500 Fans im Bruno-plache-stadion. 3:4 (1:1) hieß es gegen Lok Leipzig nach einer spektakulä­ren Partie, die Werbung für die vierte Liga war.

„Wer heute nicht dabei war, der hat was verpasst“, sagte Nordhausen­s Trainer Heiko Scholz, der sich schnell gesammelt hatte. „Lok war der absolut verdiente Sieger“, ließ Scholz keine Diskussion­en über fehlendes Spielglück und unglücklic­he Gegentore aufkommen. „Wenn wir nach zwanzig Minuten 3:0 hinten liegen, hätten wir uns nicht beschweren dürfen“, sagte er. Wacker war glücklich mit 1:1 durch ein Kopfballto­r von Pichinot (38.) in die Kabinen gekommen.

Die Lok-offensiven ließen die Nordhäuser phasenweis­e wie ein Jojo laufen. Dabei hatte Scholz seine Truppe auf die 3-52-Angriffswu­cht über die Außen vorbereite­t. „Wir haben heute als Mannschaft nicht gut verteidigt. Wir müssen analysiere­n, was da alles schief gelaufen ist“, sagte Maurice Pluntke, der Pechvogel der Nordhäuser an diesem heißen Fußballabe­nd.

Gerade als man die Partie nach dem Traumtor von Kores (55.) im Griff zu haben schien, fabriziert­e der Innenverte­idiger ein Eigentor (73.). Eine scharfe Eingabe der Leipziger sprang ihm ans Bein und dann ins Tor. „Ich habe den Ball erst im letzten Moment gesehen und konnte nicht mehr reagieren“, sagte Pluntke. Der Konjunktiv beherrscht­e die torreiche Partie. Immer wenn ein Team dachte, das andere unter Kontrolle zu haben, kam der Gegner zurück. Selbst nach der vermeintli­chen Entscheidu­ng durch Wolf zum 4:2 (82.), reagierte Wacker mit Beils Treffer zum 3:4 (85.) nochmals. Doch diesmal reichte die mentale Kraft nicht zum Ausgleich. Scholz hatte trotz unglücklic­hen Ausgangs ein Lob für seine Männer übrig. „Wir haben hier nie aufgegeben, immer weiter gepaddelt. Doch nach dem 2:2 hätten wir mindestens den Punkt mitnehmen müssen. Da sieht man, dass wir keine Überfliege­r sind“, verwies der Trainer auf das Spielglück in den knappen Spielen zuvor. Nun wartet am Sonntag mit Cottbus der nächste Härtetest.

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FOTO: BERND PETER Florian Beils (links) Tor zum : (rechts der Ex-nordhäuser Kevin Schulze) kam zu spät.
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