Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
„Meine Fans motivieren mich“
Alec Benjamin erkämpfte sich mit guten Ideen seinen Weg in das Musikbusiness
Der 26-jährige Alec Benjamin ist ein Selfmade-sänger, der sich allein seinen Weg zurück in die Musikindustrie erkämpfte, nachdem er von Columbia Records fallen gelassen wurde. Mittlerweile hat er es mit seinem Mixtape „Narrated For You“in die Billboard 200, die wichtigsten amerikanischen Album-charts geschafft und auch eine Single mit Alessia Cara veröffentlicht. Ende Mai kam sein Album „These Two Windows“heraus. Mit uns spricht er über seine Vorstellungen von der Zukunft.
Bekannt bist du für deinen internationalen Hit „Let Me Down Slowly“. Wie gestaltete sich dein Weg bis zu diesem Erfolg?
Mit 15 Jahren habe ich angefangen, Musik in meinem Schlafzimmer zu machen. Mit 18 Jahren habe ich einen Record Deal bei Columbia Records unterzeichnet und wurde da nach einiger Zeit wieder fallen gelassen. Danach habe ich ein Jahr lang Musik auf der Straße gespielt, und unter den Songs, die ich während dieser Zeit geschrieben habe, war „Let Me Down Slowly“.
Und wie hast du dich während der Zeit der Straßenkonzerte motiviert weiterzumachen?
Ich war nicht immer zu hundert Prozent motiviert. Manchmal war ich einfach nur müde. Wie jeder andere Mensch auch. Aber ich wusste, dass die Musik meine einzige Chance ist. Deswegen habe ich einfach mein Bestes getan und so hart gearbeitet, wie ich konnte.
Vor allem und der häuslichen Isolation war Motivation etwas, was man wirklich braucht. Wie hast du die Zeiten des Social Distancings erlebt?
Um ehrlich zu sein, fiel mir diese Situation ziemlich schwer. Zunächst habe ich versucht, Musik zu machen und so diese Zeit in etwas Produktives und Positives umzuwandeln. Nach einer Weile hat das nicht mehr geholfen. Eigentlich motiviert es mich immer am meisten, Feedback von meinen Fans zu bekommen, am besten in Form eines Livepublikums. Deswegen macht mich die Zeit zu Hause langsam etwas verrückt. Ich versuche, so viel Zeit wie möglich damit zu verbringen, mit dem Fahrrad durch die Gegend zu fahren. Mein Corona-leben findet fast nur auf meinem Fahrrad statt. Ich liebe es einfach, ein bisschen an die frische Luft zu kommen. Wenn ich nur zu Hause sitze, geht meine Kreativität verloren.
Du hast „Parking-lot-konzerte“gegeben. Dabei hast du auf den Parkplätzen vor Konzerten von berühmten Künstlern gespielt und Visitenkarten verteilt. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?
Mich hat es dabei vor allem gefreut, wie die Menschen auf meine Musik reagiert haben. Natürlich gab es neben den positiven Erfahrungen auch einige negative Begegnungen, allerdings habe ich gemerkt, dass die meisten Menschen im „echten“Leben gar nicht so mutig sind wie im Internet. Deswegen habe ich nie wirklich schlimme Sachen an den Kopf geworfen bekommen.
Deine musikalische Begeisterung ging schon ziemlich früh los. Gab es Lehrer, die dich begleitet und unterstützt haben?
Im musikalischen Sinn gelernt habe ich nie unbedingt von einem konventionellen Lehrer. So eine Vorbildperson hatte ich in meinem Leben noch nie. Sehr viele Lehrer gab es aber trotzdem. Meine eigentlichen Lehrer waren aber für mich all die Sänger und Musiker, zu denen ich aufgeschaut habe und deren Talent ich dann zu Hause in meinem Kinderzimmer nachgeahmt habe. Dazu kam ein Mädchen, das ich toll fand und natürlich mit der Gitarre beeindrucken wollte, und dann kam„guitar Hero“auf den Markt. Da konnte ich letzten Endes gar nicht mehr anders, als mit der Musik anzufangen.
Du denkst, dass du noch nicht da bist, wo du gerne sein würdest. Wie und wo siehst du dich am Ende deiner Karriere?
Ich möchte eines dieser Lieder schreiben, die Generationen prägen. Einen richtigen „Big Boy“-song halt. „Let Me Down Slowly“war ein süßer Popsong, aber ich arbeite darauf hin, mich in der Zukunft zu verbessern. Über so einen „Once in a lifetime“-song wie „Hallelujah“würde ich mich natürlich nicht beschweren. Wenn es passiert, passiert es, wenn nicht, dann halt nicht. Mit der Einstellung fährt man eigentlich ganz gut.
Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Wusstest du, dass viele Vierbeiner beste Freunde haben?
Forscher aus Großbritannien haben herausgefunden, dass Kühe beste Freunde haben und Stress empfinden, wenn man sie voneinander trennt. Bekannt ist ein solch ausgeprägtes Sozialverhalten auch von Orcas und Delfinen. Aber wie sieht es bei Haustieren aus?
Kaninchen, Meerschweinchen, Pferde, ja sogar Goldfische wollen und sollen in Gruppen leben. Warum? Ein Blick auf das natürliche Sozialverhalten ist aufschlussreich. Beobachtet man beispielsweise das Kaninchen, häufig zu finden in Kinderzimmern, in der freien Wildbahn, trifft man es dort in großen Gruppen an. Immer eine Häsin und ein Rammler, wie das männliche Kaninchen genannt wird, bilden ein Paar und teilen sich einen Schlafplatz. Und dieses Verhalten findet man auch bei den Stallkaninchen.
Sich als Paar zusammenzuschließen hat für die Vierbeiner einfache Vorteile: Sie sind aufeinander angewiesen, sei es nun, um sich vor natürlichen Feinden oder Kälte zu schützen, aber auch in Sachen Fellpflege. Die Nagetiere putzen sich gegenseitig und schützen sich so vor Parasiten.
Ein Kaninchen empfindet im Übrigen auch Trauer. Wenn der Partner verstirbt, passiert es sehr häufig, dass der hinterbliebene Nager darunter leidet. Das äußert sich durch lethargisches Verhalten und die Verweigerung der Nahrungsaufnahme.
Man sollte sich also bei der Anschaffung von Tieren im Klaren sein, dass es auch hier ein artgerechtes Sozialverhalten zu berücksichtigen gibt. Für ein langes und glückliches Leben ist nun mal auch bei Tieren oftmals ein Partner vonnöten.