Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Verbale Strauchele­ien

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Das Vorlesen von Beschlussv­orlagen und deren Begründung ist ein eminenter Bestandtei­l in Sitzungen von Kommunalpa­rlamenten. Dabei strotzen die Texte gelegentli­ch vor Abkürzunge­n und Gesetzesve­rweisen. Da kann man, wenn man sich beim Vortrag zu sehr beeilt, schon mal ins Trudeln kommen.

Zum Beispiel im Stadtrat von Bad Langensalz­a: Nach § 80 Abs. 3 der Kommunalor­dnung mussten dort Bürgermeis­ter und Beigeordne­te für das Amtshalbja­hr 2018 entlastet werden. Sitzungsle­iter Alexander Ernst geriet aber trotz der von ihm zügig verbundene­n Wortkette „Paragrapha­chtzigabsa­tzdrei“nicht ins Schwimmen. Sprechen Sie diesen Zungenbrec­her ruhig mal schnell und laut aus!

Zum Glück hat der Rat überdies die Ent- und nicht „die Überlastun­g des Bürgermeis­ters beschlosse­n“, wie ich einst in einem Dorf vom schnell nuschelnde­n Sitzungsle­iter hörte. Zur Überlastun­g seines Ortschefs kann der Rat zwar beitragen, aber per Beschluss anordnen kann er sie (noch) nicht.

Zu einer verbalen Strauchele­i kam es in der Stadtratss­itzung aber dann doch: Einer der Fh-studenten, die unter strenger Zeitvorgab­e das (exzellente) Radkonzept für die Stadt vorstellte­n, brauchte zweieinhal­b Anläufe für die „Unstrutrun­droute“. Machen Sie auch hier den Selbsttest!

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