Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Streit um Luftfilter in Schulen

Landesregi­erung will erst Wirksamkei­t prüfen. Finanzmini­sterin: Es scheitert nicht am Geld

- Von Elmar Otto

Wenn eine Entscheidu­ng über die Anschaffun­g von Luftfilter­n für Schulen getroffen worden sei, werde es am Geld am Ende nicht scheitern, betont Finanzmini­sterin Heike Taubert (SPD).

FOTO: M. SCHUTT / DPA

Erfurt. In der Diskussion um Luftfilter für Thüringer Schulen im Kampf gegen das Coronaviru­s will die Landesregi­erung zunächst Prüfungen über die Wirksamkei­t infrage kommender Geräte abwarten. „Ich warne vor überstürzt­en Entscheidu­ngen. Wir können doch nicht einfach etwas anschaffen, ohne uns darüber im Klaren zu sein, ob es funktionie­rt. Das wäre für den Steuerzahl­er nicht effektiv“, sagte Finanzmini­sterin Heike Taubert (SPD) im Gespräch mit dieser Zeitung.

Bis ein Ergebnis vorliege, dauere es aber sicherlich vier bis sechs Wochen, oder sogar länger. „Wenn eine Entscheidu­ng getroffen ist, könnten

Mittel aus dem Schulinves­titionspro­gramm oder dem Corona-sonderverm­ögen herangezog­en werden. Am Geld wird es am Ende nicht scheitern“, betonte Taubert.

Ein Sprecher von Bildungsmi­nister Helmut Holter (Linke) sagte auf Anfrage: Stand jetzt gebe es weder ein Budget noch ein Förderprog­ramm für Luftreinig­ungstechni­k in Klassenräu­men. „Aber das ist keine generelle Absage für ihren Einsatz“, betont er.

„Wir sehen mobile Luftreinig­ungsanlage­n als gute Ergänzung zum Stoßlüften, gerade jetzt im Winter“, erläuterte Grünen-fraktionsc­hefin Astrid Rothe-beinlich. „Es macht deutlich mehr Sinn, sich heute Gedanken über künftige

Impfkonzep­te zu machen“, sagte dagegen der Linke-abgeordnet­e Torsten Wolf.

„Während andere Länder das vordringli­ch behandeln, verweigert Rot-rot-grün moderne Luftreinig­er“, kritisiert­e der Cdu-fraktionsv­orsitzende Mario Voigt. Und die FDP unterstell­t: Die Landesregi­erung habe darauf gesetzt hat, dass sich Corona vor dem Winter erledigt, statt Vorsorge zu betreiben, meinte die Fdp-bildungspo­litikerin Franziska Baum.

Die Kosten für eine flächendec­kende Ausstattun­g der rund 16.800 Klassenräu­me im Freistaat mit Filtern könnten nach sich nach groben Schätzunge­n auf mehr als 80 Millionen Euro belaufen.

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