Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Urlauber sollen vorsichtig sein
Ministerin: Auch im Ausland Regeln beachten. Debatte über Quarantäne-verordnung
Mit Beginn der Sommerferien in Thüringen hat Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) Reisende aufgerufen, auch im Ausland sich vor einer möglichen Ansteckung mit dem Corona-virus zu schützen. „Urlauber sind in der Pflicht, sich sowohl über die Bestimmungen in ihrem Reiseland wie auch über Maßnahmen nach der Rückkehr zu informieren“, sagte sie dieser Zeitung. Auch in der schönsten Zeit des Jahres gelte: „Abstand halten und Maske tragen sind zusammen mit der Impfung die besten Schutzmaßnahmen.“
Werner plädierte darüber hinaus für ein einheitliches Vorgehen bei den Quarantänebestimmungen für Reiserückkehrer. „Deswegen muss es dabei bleiben, dass der Bund die Regeln für Reiserückkehrer vorgibt und dass sie transparent kommuniziert werden“, sagte sie.
Zuvor hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gefordert, die neu geplanten Regeln für Reiserückkehrer vom 11. September
auf den 1. August vorzuziehen. Eine Quarantäne-verordnung erst nach den Ferien ergebe „keinen Sinn“, sagte er.
Als sogenannte Hochinzidenzgebiete hat das Berliner Robert-kochinstitut aktuell Spanien, die Niederlande und Georgien eingestuft. Als Risikogebiete gelten Dänemark, Frankreich, Irland, Malta und Monaco. Bei der Rückkehr aus diesen Ländern sind Anmelde- und mögliche Quarantäneregeln zu beachten.
Angesichts rasch steigender Corona-infektionszahlen hat die Bundesregierung
Beratungen über ein stärkeres Gegensteuern angekündigt. Die aktuelle Lage biete durchaus Anlass zur Sorge, sagte eine Regierungssprecherin am Montag. So seien die Fallzahlen binnen einer Woche um 75 Prozent gestiegen. „Wenn sich diese Entwicklung so fortsetzt, müssen wir zusätzliche Maßnahmen ergreifen“, sagte sie.
In Thüringen lag die Sieben-tageinzidenz bei 5,6. Am höchsten war sie mit 19 in Hildburghausen. Bundesweit betrug der Wert 14,3.