Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Beschluss zu Donaulimes verschoben

Welterbe könnte an Ungarn scheitern

- Von Jörn Petring und Andreas Landwehr

Die Entscheidu­ng über die Aufnahme des Donaulimes als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches in die Welterbeli­ste ist aufgeschob­en worden. Das Komitee der Un-organisati­on für Bildung, Wissenscha­ft, Kultur und Kommunikat­ion (Unesco) entschied am Montag in seiner Sitzung im chinesisch­en Fuzhou, dass eine Arbeitsgru­ppe das weitere Vorgehen in den kommenden Tagen besprechen soll.

In seinem bayerische­n Abschnitt erstreckt sich der Donaulimes von Bad Gögging im Landkreis Kelheim über Regensburg und Straubing bis nach Passau.

In den langen Diskussion­en war von einem „beispiello­sen Fall“die Rede, nachdem Ungarn kurzfristi­g aus dem gemeinsame­n Antrag mit Deutschlan­d, Österreich und der Slowakei ausgestieg­en war.

Der Internatio­nale Rat für Denkmalpfl­ege (Icomos) wies in der Debatte darauf hin, dass ohne Ungarn rund 400 Kilometer und damit mehr als die Hälfte der Grenze aus dem Antrag herausgeno­mmen worden seien.

Es liege damit keine gültige Bewertung des Projektes vor, ob es sich um eine Stätte von „herausrage­ndem universell­en Wert“handele, was die Grundlage für eine Einstufung als Weltkultur­erbe sei. Unter den Mitgliedsl­ändern herrschte Uneinigkei­t, ob die übrigen Teile des Donaulimes dennoch ohne weitere Evaluierun­g in die Welterbeli­ste aufgenomme­n werden sollten.

Gastgeber China hatte schließlic­h den Vorschlag unterbreit­et, eine entspreche­nde Arbeitsgru­ppe einzuricht­en. Es wurde mit einer Entscheidu­ng noch in dieser Woche gerechnet. dpa

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