Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Tipps für einen blühenden Garten Thüringer Gartenzeit
Was man beim Planen der grünen Oase beachten soll, verrät Ega-gärtner Uwe Schachschal
Eine eigene grüne Oase ist der Traum vieler Thüringer. Ob hinter dem Haus oder in einer Kleingartenanlage, immer mehr Menschen möchten nach Feierabend und am Wochenende in der Natur arbeiten, mit Blumen, Bäumen und Büschen ihr kleines Paradies gestalten. Doch ist die Fläche noch so klein, ein Garten will gestaltet sein. „Gerade wenn sie nicht so groß ist, sollte man sich vorher gut überlegen, wo man was pflanzen möchte“, rät Uwe Schachschal, Gärtnermeister auf der Erfurter Ega.
Für eine Gründüngung bieten sich Lupinen oder Gelbsenf an
Nach einem Hausbau ist zudem für die Außengestaltung nicht mehr viel Geld übrig, auch das spielt bei der Auswahl der Pflanzen eine Rolle. „Durch die Bauarbeiten ist der Boden rund um das Haus meist stark verdichtet“, weiß der Gartenprofi, „deshalb sollte man unbedingt etwas für die Bodengesundheit tun.“
Für eine sogenannte Gründüngung bieten sich Lupinen oder Gelbsenf an, die mit ihren tiefen Wurzeln den Boden auflockern, nicht so teuer sind und dennoch mit entsprechenden bunten Sorten das Auge erfreuen. Bei der späteren Gestaltung werden die Pflanzen dann einfach in den Boden eingearbeitet.
Wer einen Kleingarten nach seinen Vorstellungen umgestalten will, muss sich in einer entsprechenden Anlage an die Satzung halten: Meist sind je ein Drittel der Fläche für Blumen, für Obst und Gemüse sowie etwa als Rasen für die Erholung vorgesehen. Um den Platz effektiv zu nutzen, rät Uwe Schachschal etwa zu hochstämmigen Beeren statt zu den typischen Sträuchern: „So können rund um den Stamm weitere Pflanzen angebaut werden.“Ganz wichtig für die Auswahl der Pflanzen sind die Gegebenheiten: „Für schattige Bereiche braucht man andere Sorten wie für sonnige Stellen, zuschachschal. dem eignet sich nicht jedes Gewächs für jeden Boden, auch der ph-wert der Erde muss beachtet werden“, gibt der Experte weiterhin zu bedenken.
Er empfiehlt, sich zunächst um die Gehölze Gedanken zu machen. Sie sollten, wenn gewünscht, einzeln oder in kleinen Gruppen stehen oder als Hintergrund den Garten abschließen. „Man sollte ihnen aber genügend Platz einräumen. Anfangs sind sie natürlich noch klein, aber schon in einigen Jahren können sie schon mehrere Meter hoch und üppig breit sein.“Eine gute Beratung, etwa im Gartenmarkt, sei daher unerlässlich. Von nahezu jeder Art gibt es mittlerweile kleine und hochwachsende Sorten. „Ein typischer Fehler ist, zu viele Bäume zu pflanzen, von denen später einige wieder mühsam entfernt werden müssen, wenn sie entweder zu eng stehen oder mit ihren Kronen den ganzen Garten beschatten.“
Vor allem die Auswahl der Zierpflanzen will gut überlegt sein: „Soll es eine dauerhafte Bepflanzung mit Stauden sein, die jedes Jahr blühen, oder eine jährlich wechselnde Blumenpracht?“Auch eine Kombination sei möglich: ein paar Stauden als fester Bestand , dazwischen jährlich wechselnden Sommerblumen. Auch Rasenflächen könnten mit einzeln stehenden Stauden oder Gehölzen aufgelockert werden. Von der Rasenkante ausgehend sollten im Vordergrund die niedrigen Pflanzen stehen, nach hinten zu können die Blumen, Sträucher und Gehölze immer höher werden, damit alle ihre ganze Pracht entfalten können und sich ein homogenes Bild ergibt. Bei der Auswahl der Pflanzen und Gehölze lohnt ein Blick über den Gartenzaun: „Bei Kirschen fällt der Ertrag immer höher aus, wenn eine Befruchtersorte in der Nähe steht“, weiß Uwe Natürlich müssten die Bäume dann alle zur selben Zeit blühen, sonst fällt der Effekt aus. „Man sollte sich also vorher informieren, welche Sorte beim Nachbarn wächst und wann sie blüht.“
Ein wichtiges Kriterium ist der Pflegeaufwand der Pflanzen, gibt der Profigärtner zu bedenken. „Bestimmte Pflanzen brauchen viel Zeit, andere weniger.“Deshalb sollte man vorab gut überlegen, wie viel Zeit man für die Gartenarbeit regelmäßig aufbringen kann. „Ein aktueller Trend sind Präriegärten, die man nach erfolgreichem Anwachsen kaum gießen muss. Steppenkerzen, Gräser und Nesseln, aber auch einige Lilien oder Iris-arten kommen dafür in Frage. Auch Kräuter wie Salbei und Lavendel lassen sich gut integrieren – das erspart ein spezielles Kräuterbeet.
Große Wirkung mit wenig Aufwand erzielt eine Wildblumenwiese
Wer sich das ganze Jahr über an einem bunt blühenden Garten erfreuen will, kann entweder auf einjährige Sommerblumen zurückgreifen oder mehrjährige Stauden so auswählen, dass sie nacheinander blühen. „Wer mit wenig Aufwand große Wirkung erzielen will, kann eine Wildblumenwiese aussäen“, rät der Profi und hat dafür einen Tipp parat: „Ich empfehle das Aussäen in Reihe. So lassen sich Unkräuter anfangs leichter entfernen – nach wenigen Wochen hat sich die Fläche geschlossen und lässt die Reihen unter einem Blütenteppich verschwinden.“Im März ausgesät, ist der Höhepunkt der Blüte im Juli erreicht, wer bis Anfang Juni wartet, kann sich bis Oktober an der bunten Pracht und Gästen wie Schmetterlingen, Hummeln und Bienen erfreuen.
Viele weitere Tipps verrät die „Thüringer Gartenzeit“, das neue Gartenmagazin dieser Zeitung, das ab sofort in allen Pressehäusern sowie unter www.lesershop-thueringen.de und Tel. 0361/227 5859 erhältlich ist.