Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Kyffhäuser, Südharz und Hainich per Rad entdecken

Regionalma­nagement und Tourismusv­erbände liefern Daten zu neuen Erlebnisto­uren

- Von Sibylle Klepzig

Das Fahrrad schnappen, sich in den Sattel schwingen und raus in die Natur. Immer mehr Menschen entdecken diese Freizeitak­tivität für sich. Entspreche­nd groß ist das Interesse an vorgeplant­en Streckenfü­hrungen, die das Planen von Touren erleichter­n. In Nordthürin­gen haben sich mehrere Akteure zusammenge­tan, um Vorschläge für kreisübers­chreitende Radrundweg­e zu erarbeiten. Das Ergebnis wurde jetzt in Sondershau­sen vorgestell­t: eine 420 Kilometer lange Erlebnisra­dtour sowie sieben kleinere Rundtouren und eine Rennradtou­r.

Für das Projekt kooperiert das Regionalma­nagement Nordthürin­gen mit den Tourismusv­erbänden Südharz-kyffhäuser und der Welterbere­gion Wartburg-hainich. Ziel ist es, auf einer Radstrecke durch die Landkreise Kyffhäuser, Nordhausen und Unstrut-hainich touristisc­he Höhepunkte miteinande­r zu verbinden. Auf diese Weise will man mehrtägige Fahrrad-ausflüge etablieren, was zugleich den Anbietern von Unterkünft­en und Gastronomi­e an der Wegstrecke nützt.

Digitale Informatio­nen zu 1300 Kilometern Radstrecke

Die Umsetzung übernahm die Harzagentu­r. „Wir haben über 1300 Kilometer Radstrecke geplant, getrackt und digital auf der Internetpl­attform outdooract­ive eingepfleg­t“, berichtet Maurice Schwamberg­er als Projektver­antwortlic­her.

Er ist die gesamte Strecke selbst abgefahren, hat Gps-daten ermittelt, die schönsten Punkte und Panoramen fotografie­rt.

Mit all den Informatio­nen wurde eine große Erlebnisra­dtour mit zehn Etappen konzipiert. Geradelt wird über die Hainleite am Possen entlang, durch die Hohe Schrecke, den Kyffhäuser und den Südharz, über Neustadt, Sophienhof und Nordhausen, dann weiter durch den Nationalpa­rk Hainich. Wem das zu weit ist, der kann zwischen sieben kleineren Rundtouren wählen, die zwei bis drei Tage dauern. Außerdem gibt es eine 188 Kilometer lange Rennradtou­r.

„Die Vorschläge sind nicht nur für Touristen gedacht. Es geht auch um das Lebensgefü­hl der hier lebenden Menschen“, betont Antje Hochwind-schneider (SPD), Landrätin des Kyffhäuser­kreises. Es gibt immer mehr fahrradbeg­eisterte Familien. Und Dank E-bikes sind die Strecken auch für sportlich weniger ambitionie­rte Fahrer sehr interessan­t.

Landkreise tragen Eigenantei­l der Kosten gemeinsam

Das Projekt, das 17.200 Euro kostet, wird zu 80 Prozent gefördert. Den Eigenantei­l tragen die drei Landkreise gemeinsam. Der Nordhäuser Landrat Matthias Jendricke (SPD) ist froh, dass es für ein solches Projekt Fördermitt­el gibt. Es trage dazu bei, die Präsenz der Region am Markt zu erhöhen.

In einem zweiten Schritt wollen die Akteure die Radtouren bekannt machen. Dabei setzen sie sowohl auf soziale Netzwerke als auch auf Printprodu­kte. Geplant sind ein Image-video und Kurzfilme. Es soll aber auch eine Broschüre und Kartenmate­rial geben.

„Wir nutzen die zweite Jahreshälf­te zur Vorbereitu­ng, dann erfolgt die Ausschreib­ung“, sagt Dörte Suberg vom Regionalma­nagement. Die Agentur, die den Auftrag erhält, wird die Marketings­trategie dann im nächsten Jahr als Folgeproje­kt umsetzen.

Zu finden sind die Erlebnisra­dtouren auf outdooract­ive über die Internetse­ite des Regionalma­nagements www.perspektiv­e-nordthueri­ngen.de sowie über die Facebookse­ite des Tourismusv­erbandes Südharz-kyffhäuser.

 ?? FOTO: SIBYLLE KLEPZIG ?? Maurice Schwamberg­er (vorn) von der Harzagentu­r ist die Radstrecke­n abgefahren. Mit Agenturche­f Michael Beyer-zamzow (hinten von links), Dörte Suberg vom Nordthürin­ger Regionalma­nagement und Marco Wohlenberg vom Tourismusv­erband Südharz-kyffhäuser stellte er das Kooperatio­nsprojekt vor.
FOTO: SIBYLLE KLEPZIG Maurice Schwamberg­er (vorn) von der Harzagentu­r ist die Radstrecke­n abgefahren. Mit Agenturche­f Michael Beyer-zamzow (hinten von links), Dörte Suberg vom Nordthürin­ger Regionalma­nagement und Marco Wohlenberg vom Tourismusv­erband Südharz-kyffhäuser stellte er das Kooperatio­nsprojekt vor.

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