Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
20 gute Minuten reichen nicht
Thüringenliga-fußballer aus Bad Langensalza verlieren Testspiel 1:4 in Nordhausen
Mit einer eher durchwachsenen Leistung und einer 1:4Niederlage kamen die Thüringenliga-fußballer am Wochenende von Wacker Nordhausen wieder nach Hause. Dass das Spiel in Nordhausen stattfand und nicht wie ursprünglich in Bad Langensalza ist dem Rasen bei Preußen geschuldet. Die Beregnungsanlage machte Probleme, wodurch das satte Grün nicht so beansprucht werden konnte, wie gewünscht. Aber beide Mannschaften einigten sich kurzerhand, in Nordhausen zu spielen.
Die Gäste kamen überhaupt nicht ins Spiel. Im Gegenteil, sie schienen überfordert und waren gefühlt immer einen Schritt zu spät. Auch wenn Andres Munoz Hermes, der für die Preußen der wohl beste Mann auf dem Platz war, viel rackerte und eine Vielzahl an Zweikämpfen für sich entscheiden konnte. Aber das reichte gegen abgeklärte aber auch mit ihren Chancen schludernde Oberligisten von Wacker Nordhausen.
„Das Ergebnis geht auch so in der Höhe in Ordnung, das muss man schon so sagen, auch wenn die ersten Tore eher aus Zufall und unseren Fehlern entstanden sind“, konsterniert Bad Langensalzas Trainer Thomas Wirth. Er sah seine Elf kurz vor und nach der Pause nicht nur als reagierende Elf. Mit mehr Mut und Leichtigkeit kreierte der Thüringenligist Chancen. Auch wenn Nordhausen zu dem Zeitpunkt schon 3:0 führte, war es nun ein Spiel auf Augenhöhe. Folglich das 3:1 durch Dominik Finger, der sich auf der linken Seite gut durchsetzte und mit einem wuchtigen Schuss ins kurze
Eck erfolgreich abschloss. Kurz danach hatte er sogar noch die Möglichkeit zum 3:2-Anschlusstreffer.
Aber die Gastgeber wurden nun wieder energischer und entschlossener, wodurch Bad Langensalza wieder in die eigene Hälfte gedrückt wurde. Dass die Partie nicht immer den Namen „Freundschaftsspiel“verdient hatte, zeigten zahlreiche Fouls und immer wieder kleine Nickligkeiten untereinander. So gab es auch eine Rudelbildung, die Mühlhausens Schiedsrichter Armin Stolberg aber schnell wieder auflöste. Es zeigte aber, dass beide
Teams den Test ernst nahmen und wissen, dass es bald los geht mit der neuen, so schweren Saison.
In dieser will auch Andres Munoz Hermes eine gewichtige Rolle spielen. Der Kolumbianer wurde vor allem im Schlotheimer Fußballinternat ausgebildet. Und das mit Erfolg. „Er ist bissig und zeigt immer wieder gute Leistungen. Auch die Schnelligkeit hat er“, sparte auch Wirth nicht mit Lob. Schon in der vergangenen Saison lief er einige Partien im Preußen-trikot bei den A-junioren auf. Ihm aufgefallen war auch Philipp Seeland. Der Ex-trainer
und nun Sportliche Leiter bei Wacker Nordhausen kennt den jungen, quirligen Mann.
„Der hätte auch gut bei uns reingepasst. Warum der ein oder andere Spieler nicht zu uns kommt, verstehe ich auch nicht. Die Oberliga sollte doch eigentlich Motivation genug sein, zumal die Verbindung nach Schlotheim sehr gut ist“, sieht Seeland noch Luft nach oben.
Für den jungen Kolumbianer war der Test gegen Oberligist Wacker Nordhausen eine Bereicherung, trotz eines 1:4 und einer frühzeitigen Auswechslung.