Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Nagelprobe im nächsten Jahr

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Die Thüringer CDU hat am Samstag dem Drang widerstand­en, interne Gräben aufzureiße­n. Deutlich in der Kritik, aber zurückhalt­end und sachlich im Ton hat der 37. Landespart­eitag mit der Aufarbeitu­ng des desaströse­n Abschneide­ns bei der Bundestags­wahl begonnen.

Die Kritik an der Bundespart­ei, an ihrem Kanzlerkan­didaten, daran, dass Ostthemen überhaupt keine Rolle gespielt hatten, war nicht neu. Cdu-landeschef Christian Hirte verweist zudem darauf, dass seine Partei bereits seit 2013 schlechte Ergebnisse einfahre.

Eine klare Kontur, klare Werte, für die die CDU steht, und eine feste Bindung zur Basis ist das, was wieder erreicht werden müsse, um Wahlen zu gewinnen.

Das Vertreten der Interessen des ländlichen Raums sei da aus Sicht der Christdemo­kraten in Thüringen ebenso wichtig wie eine klare Abgrenzung zu AFD und Linksparte. Die CDU müsse sich immer noch als Partei der kleinen Leute verstehen, wird in Suhl auf dem Parteitag mehrfach betont.

Und: 2024 sei das Schicksals­jahr der Thüringer CDU. Denn dann werden Landtags-, Kommunal- und Europawahl­en stattfinde­n. Die Christdemo­kraten sehen sich in Thüringen immer noch als stärkste kommunale Kraft. Geht ihnen auch diese Bastion mit den Landratsäm­tern verloren, würden sie erneut deutlich geschrumpf­t.

Noch sind es zwei Jahre bis dahin. Genügend Platz für Optimismus und Engagement der Cdu-basis. Bereits im kommenden Jahr stehen allerdings die Wahlen zahlreiche­r ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter im Freistaat an. Für die Cdu-landespitz­e um Christian Hirte ist das die Nagelprobe. Gehen diese Wahlen schief, dürfte es bei den Thüringer Christdemo­kraten unruhig werden. Deshalb sind die nächsten Wochen und Kursentsch­eidungen für die Partei überlebens­wichtig.

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