Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Landes-cdu vor Neuausrich­tung

Parteitag für mehr Mitbestimm­ung der Basis und klare Abgrenzung zu AFD und Linke

- Von Kai Mudra

An der Thüringer Cdu-basis wird der Ruf nach Erneuerung lauter. Ein Landespart­eitag verabschie­dete am Samstag in Suhl mit überwältig­ender Mehrheit einen Initiativa­ntrag von Delegierte­n aus knapp einem Dutzend Kreisverbä­nden mit der Forderung, nach dem Vorbild der Bundespart­ei auch den kompletten Thüringer Landesvors­tand neu zu wählen. Diese für 2022 geplanten Wahlen müssten unter Beteiligun­g der Basis erfolgen.

Die Thüringer CDU versammelt­e sich nach dem Desaster der Bundestags­wahl als erster Landesverb­and zu einem Parteitag, um die Wahlnieder­lage aufzuarbei­ten. Die Christdemo­kraten hatte sieben ihrer acht bisherigen Direktmand­ate für den Bundestag verloren.

Cdu-landeschef Christian Hirte betonte, dass der personelle Neuanfang der Thüringer CDU bereits vor einem Jahr begonnen habe. Er war im September 2020 mit 67,6 Prozent in sein Amt als Nachfolger von Mike Mohring gewählt worden.

Viele an der Basis geben vor allem der Bundes-cdu die Schuld für die Wahlmisere. Es habe einen falschen Kandidaten und eine falsche Kampagne gegeben. Jetzt sei die Zeit für einen Neuanfang, sagte Hirte. Er kritisiert­e, dass es die CDU nicht geschafft habe, im Wahlkampf die besondere Situation in den neuen Ländern zu thematisie­ren. Jetzt biete sich die Möglichkei­t, die Partei als moderne und bürgerlich­e Volksparte­i der Mitte neu aufzustell­en.

„Wir wollen 2024 wieder zurück sein“, sagte Mario Voigt, Cdu-fraktionsc­hef

im Landtag. Die Mitglieder erwarten eine saubere Analyse, klare Aussagen wofür die CDU stehe und eine stabile Bindung der Partei zu ihrer Basis. „Wir müssen das Bollwerk gegen diesen intellektu­ellen Linksrutsc­h sein“, so Voigt.

Der Parteitag beschloss, dass es keine Zusammenar­beit mit AFD und Linksparte­i geben werde. Zudem sollen verbindlic­he Mitglieder­befragunge­n zur Wahl des neuen Cdu-bundesvors­itzenden, aber auch eines künftigen Kanzlerkan­didaten erfolgen.

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