Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Union für mehr Tests in Schulen

Bildungspo­litiker Tischner warnt vor Geiz bei der Pandemie-bekämpfung

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Der Cdu-bildungspo­litiker Christian Tischner hat davor gewarnt, bei der Corona-teststrate­gie an Schulen Geld sparen zu wollen. Bei Gesundheit und Bildung solle man nicht sparen, sagte Tischner am Samstag in Suhl. „Und wenn die Ramelow-regierung meint, sie müsse jetzt bei der Gesundheit sparen, im Bildungsbe­reich, dann ist das doppelt schlimm“, fügte Tischner hinzu.

Mit Blick auf ein am Freitag bekannt gewordenes Sonderguta­chten des wissenscha­ftlichen Beirates der Landesregi­erung zum Infektions­schutz an Schulen betonte Tischner, dass es zwischen Wissenscha­ft und Politik Unterschie­de gebe. „Ich glaube, Politik muss die

Realitäten vor Ort zur Kenntnis nehmen“, sagte Tischner.

Er höre aus den Landkreise­n, dass sich das Infektions­geschehen dort vor allem deshalb ausbreite, weil Infektions­ketten unter anderem in Schulen nicht unterbroch­en würden. „Dann glaube ich, dass ein Testsystem als Frühwarnsy­stem notwendig ist“, sagte Tischner.

In dem Sonderguta­chten kommt der wissenscha­ftliche Beirat zu dem Schluss, dass anlasslose Coronatest­s an Schulen nicht mehr gut begründbar seien. Zugleich empfiehlt der Beirat das „konsequent­e Tragen von Masken und eine systematis­che Umsetzung der Ahal-regeln“. AHAL steht für Abstand, Alltagsmas­ke, Hygiene, Lüften. Offen blieb zunächst, ob der Beirat das Tragen von Masken im Unterricht oder nur im Schulgebäu­de, also in den Gängen oder in der Kantine, meint.

Der Beirat signalisie­rte in dem Gutachten weitere Gesprächsb­ereitschaf­t mit der Landesregi­erung und forderte bessere Daten. Sonst könne der Beirat seiner „Beratertät­igkeit nicht mehr in der angestrebt­en Qualität nachkommen“, heißt es in dem Sonderguta­chten.

Es sei nicht auszuschli­eßen, dass es aufgrund einer geringen Impfbereit­schaft regional zu einer Überlastun­g des Gesundheit­ssystems kommen könne, von der auch Geimpfte und Kinder betroffen sein könnten. „Hierauf sollte die politische Priorität gelegt werden.“

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