Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
LESERBRIEFE
Gründe für Betriebsschließungen sind nur vorgeschoben:
Die Wahlergebnisse in Ostdeutschland haben gezeigt, was die Bürger von den Volksparteien halten. Die sind wahrscheinlich mehr um ihr eigenes Wohl besorgt als um die Sorgen und Nöte der Ostbürger. Wer AFD gewählt hat, ist nicht immer ein überzeugter Afd-anhänger mit Hang zu Rechts, sondern ein verärgerter Wähler, der den Volksparteien nichts mehr zutraut. Das Thüringer Beispiel mit der ausgesetzten Neuwahl hat gezeigt, wie man in der Politik denkt. Nun werden auch noch in Ostdeutschland weitere Betriebe und somit Arbeitsstellen wegstorniert. Der Chip-mangel ist für mich nur ein vorgeschobener Grund und Mittel zum Zweck – genau so, wie die Preissteigerung wegen Corona und die Lieferschwierigkeiten auch nur ein gutes Mittel zu höherem Profit zu sein scheinen. Einige haben ein sehr gutes Einkommen, aber viele bleiben auf der Strecke, weil die Löhne die Steigerung nicht kompensieren. Die Zahl der Verlierer wird täglich mehr. Heinz Bock, Erfurt
In den Sondierungsgesprächen wackelt der Schwanz mit dem Hund: Bei dem, was die zukünftige Ampelkoalition ausgekungelt hat, ist ja viel Erstaunliches und Widersprüchliches dabei. Und so manches wird wohl an der Finanzierbarkeit scheitern und klingt so gar nicht mehr nach den Wahlversprechen. Da die Grünen sich so schnell vom Tempolimit verabschiedet haben, fragt man sich: Wollen die wirklich Klimaschutz, der sich schnell und ohne großen Aufwand umsetzen lässt? Nicht nur bei diesem Thema wackelt der Schwanz (FDP) mit dem Hund.
Harald Wieprecht, Sömmerda
Warum nicht gleich eine Mindestgeschwindigkeit einführen? Es ist bedauerlich, dass die Ampelkoalition nicht nur auf eine Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen verzichtet, sondern nicht gleich die Gelegenheit benutzt, eine Mindestgeschwindigkeit einzuführen. Eine solche Verordnung hätte den Vorteil, dass zum Beispiel Rentner oder Mütter mit Kindern oder andere vorsichtige oder gar ängstliche Leute die Autobahnen nicht länger zweckentfremden. Sie würden dann freiheitsliebenden Bürgern, Porschefahrern vorzugsweise, die Möglichkeit geben, ihre Fahrzeuge lustvoll auszufahren, wofür sie ja gebaut wurden. Auch würde sich die Zahl der Unfälle verringern, da Verkehrshindernisse in Gestalt von Kleinwagen verschwänden. Ich selbst bin oft mit dem Auto in Großbritannien unterwegs gewesen und habe unter der dort geltenden Höchstgeschwindigkeit von 112 km/h (70 Meilen) gelitten. Man ist gezwungen, rechts oder links aus dem Fenster die langweilige Landschaft zu betrachten oder gar sich ohne den adrenalinverursachten Stress gemütvoll aber ermüdend mit seinem Beifahrer zu unterhalten. Und Kommunikation, wie jeder weiß, kann zu Missverständnissen oder sogar zu Unfällen führen. Christoph Werner, Weimar
Zum Landesparteitag der CDU:
Und noch mal alle auf Armin Laschet. Was für eine verlogene Partei. Wäre ein tolles Ergebnis heraus gekommen, hätten sie sich gefeiert und Herr Laschet der König gewesen. Warum hinterfragen sie sich jetzt erst? Das wird keinen Wähler zurück bringen.
Uwe Dahncke, 99423 Weimar
Zu „Gil Ofarim wirft Leipziger Hotel Antisemitismus vor“(6.10., S. 24): Voller Entsetzen habe ich in der Zeitung lesen müssen, wie der Gast Gil Ofarim in einem Hotel in Leipzig behandelt wurde. Es ist eine Schande, in welche Situation er gebracht wurde. Ich bin entsetzt, wie stark der Antisemitismus, der zweifellos in Deutschland verstärkt beobachtet wird, in Leipzig eine ganz abscheuliche Form annimmt. Cordula Breitbarth, Großengottern
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