Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Fast 2000 Tickets zum Start verkauft
Oberhof lockt mit Doppel-wm 2023
Oberhof. Manfred Stengl ist 70 Jahre alt und kommt aus Erfurt. Der pensionierte Polizist steht am Sonntag als Erster in der gut 100 Meter langen Menschenschlage am Seiteneingang des Oberhofer Haus des Gastes. Gemeinsam mit zehn Freunden aus Aachen und dem Harz möchte er zu den ersten gehören, die für die WM im Biathlon 2023 begehrte Tickets erwerben.
Seit dem späten Samstagnachmittag kampiert die kleine Gruppe Hardcorefans auf dem Parkplatz im Stadtzentrum. Während auf dem Stadtplatz auf der großen Bühne Biathletin Vanessa Voigt und die Rennrodeler Johannes Orlamünder, Paul Gubitz, Moritz Bollmann und Sebastian Bley den Countdown bis auf null zählen, dreht sich der Schlüssel der Eingangstür zum Vorverkaufsraum – exakt 10.23 Uhr. Stengl und seine Truppe sind tatsächlichen die Ersten, die von der Geschäftsführerin der Tourismus Gmbh, Juliane Arndt die personalisierten Tickets entgegennehmen.
Alles in der Oberhof-information läuft reibungslos. Die Personalisierung klappt, auch erste Tickets für die Rodel-wm werden verkauft. Indes bleibt die Schlange bis zu den Mittagsstunden nahezu gleich lang. Als um 17 Uhr der sonntägliche Vorverkauf schließt, sind die Zahlen für beide Events nicht nur hier in Oberhof, sondern auch auf den Onlineportalen beachtlich. Für Biathlon wurden insgesamt 1800 verkauft, davon 200 vor Ort. Die Rennrodler konnten 180 absetzen, davon 35 an der Oberhofer Kasse.
Aachen/potsdam. Gut 450 Kilometer für die Heimfahrt von Aachen nach Erfurt bedeuten viel Zeit. Konstantin Bitter benötigte jedoch nicht lange, um das glatt verlorene Duell seiner Schwarz-weiß-volleyballerinnen aufzuarbeiten. „Wir haben heute nicht gut gespielt“, sagte er nach dem 0:3 (-19, -21, -19) bei den Ladies in Black. Es klang durch, dass der Coach gedanklich eher beim nächsten Heimspiel ist, als sich lange mit der Niederlage zu beschäftigen.
„Wir nehmen viel mit, müssen daraus lernen“, schärfte er schon mal den Blick aufs Treffen gegen Schwerin. Mit dem Rekordmeister kommt am Samstag ein Team in die Riethsporthalle nach Erfurt (18 Uhr), das sich nach einem verkorksten Start mit drei verlorenen Spielen keine weitere Niederlage erlauben darf.
„Besser annehmen“, „technisch weiterarbeiten“, „den taktischen Plan disziplinierter umsetzen“– das sind die groben Eckpunkte, an denen der Erfurter Coach in den nächsten Tagen ansetzt. Wobei die Annahme noch das Element gewesen ist, was er in Aachen am wenigstens beanstanden wollte. Die sei von allen sogar sehr stabil gewesen.
Dass es trotzdem nicht reichte, den Gastgeber auch nur in die Nähe von Nervosität zu bringen, lag am Samstag einerseits an der Qualität des ohnehin erfahreneren Aachener Teams um deren als MVP ausgezeichnete Zuspielerin Barbora Koersten sekova. Und zum anderen resultierte es daraus, dass die Erfurterinnen nach einer gelungenen Aktion allzu oft gleich ins Gegenteil verfielen. Immer wieder wurden ihre Bemühungen regelrecht abgeblockt. „Wir sind noch auf der Suche nach Konstanz“, wiederholte sich Bitter.
Die Hoffnung, zumindest zu einem Etappenerfolg zu kommen, kam nach mehreren Wechseln im dritten Satz auf. Über einen Zwischenspurt lag Erfurt mit vier Punkten
vorn (11:7) und erkämpfte sich dieses Plus zum 18:14 noch einmal zurück. Damit endete aber auch schon das Hoch. Eingeleitet von Jana Franziska Poll mit ihrer ganzen Routine, drehte der Gastgeber mit einer Fünf-punkte-serie auf und wendete das Blatt. Spätestens mit Lena Vedders lupenreinem Ass (21:19) waren die Weichen auf Sieg gestellt. Die Außenangreiferin versenkte nach knapp anderthalb Stunden aus dem Hinterfeld den