Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
„Moulin Rouge“in der Kornmarktkirche
Mühlhäuser Museumsball ermöglicht die Anschaffung eines Dioramas für neue Ausstellung auf der Wehranlage
„Es lebe die Liebe, es lebe der Mühlhäuser Museumsball“– unter dem Motto „Moulin Rouge“feierten am vergangenen Samstag etwa 150 Menschen in teils aufwendiger Abendgarderobe den siebten Mühlhäuser Museumsball in der Kornmarktkirche – natürlich unter den aktuell geltenden Corona-bestimmungen. Innerhalb von drei Wochen seien alle Karten restlos ausverkauft gewesen, sagte Michael Scholl vom Freundeskreis Mühlhäuser Museen.
Neben Vier-gänge-menü und Programm mit Musik und Theater bis tief in die Nacht ging es am Samstagabend auch wieder um den guten Zweck. Jedes Jahr sammelt der Freundeskreis als Organisator des Balls mit einer Tombola Geld für ein zuvor ausgesuchtes Kunstprojekt. „Dabei geht es immer entweder um die Sanierung, die Restaurierung oder den Ankauf eines Kunstobjekts. Mit dieser Aktion können wir Dinge schaffen, die durch das schmale Budget der Mühlhäuser Museen sonst nicht möglich wären“, erklärte Scholl.
Tombola-preise fallen geringer aus
Im Gegensatz zu den Vor-coronamuseumsbällen gab es allerdings eine kleine Änderung. Normalerweise unterstützen viele Sponsoren den Freundeskreis als Organisator des Balls dabei, eine wertvolle Tombola zusammenzustellen. Vor zwei Jahren waren es etwa 100 Firmen, die sich mit Preisen an der Tombola beteiligten. So standen sonst immer so viele Preise zur Verfügung, wie der Ball Teilnehmer hatte, so Michael Scholl.
„Wegen der Corona-pandemie mussten viele Unternehmen und Geschäfte große Verluste verkraften. Wir hätten es deshalb als unanständig empfunden, unsere Partner in diesem Jahr um ein Sponsoring zu bitten“, sagte Museumsdirektor Thomas T. Müller. Trotzdem seien 25 Preise in der Verlosung zusammengekommen.
Mit dem Geld aus der Tombola soll in diesem Jahr die Finanzierung eines Dioramas gesichert werden. Das Werk von Designprofessor Doug Miller aus Newcastle soll die
Sage von den blinden Hessen und den Mühlhäuser Pflöcken nachstellen – eine überlieferte Kriegslist aus der Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Mühlhausen.
„Wir haben den Bezug dazu schon jedes Jahr auf dem Handwerkermarkt, auf dem die Mühlhäuser Pflöcke als Schmandbrote verkauft werden“, erklärte Scholl. Die Kosten
von etwa 8000 Euro werden durch die Tombola nicht ganz gedeckt sein. Scholl rechnet mit etwa 4000 Euro. Den Rest werde der Freundeskreis dazulegen.
Im kommenden Jahr soll das Diorama dann einen festen Platz in der geplanten Dauerausstellung auf der Historischen Wehranlage finden.