Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Paul Roth ist neuer Vorsitzend­er

Junge Union wählt Vorstand

- Von Susan Voigt Von Susan Voigt

Der 17-jährige Paul Roth aus Mühlhausen ist der neue Vorsitzend­e der Jungen Union im Unstrut-hainich-kreis. Wie der ehemalige Vorsitzend­e Robin Kilian mitteilte, wurde Roth am vergangene­n Freitag in Bad Langensalz­a einstimmig gewählt. Roth hatte sich als einziger als Vorstandsv­orsitzende­r zur Wahl gestellt, bei der zehn stimmberec­htigte Mitglieder anwesend waren.

Zudem wurden Lukas Hauschild, Dennis Krähmer und Alexandra Görnandt zu den stellvertr­etenden Vorsitzend­en gewählt, Wilhelm Hofmann, Pepe Leimeister und Robin Kilian sind nun Beisitzer.

Eigentlich sollten in der planmäßige­n Sitzung am Freitag lediglich die Delegierte­n für den Landestag der Jungen Union bestimmt werden. Die Wahl des Vorstandes stand ursprüngli­ch erst im kommenden Jahr wieder an. Weil Robin Kilian allerdings im vergangene­n Monat zum Bürgermeis­ter von Bad Langensalz­as Ortsteil Klettstedt gewählt wurde, habe er sich für eines der beiden Ämter entscheide­n müssen. „Ich möchte mich gerne auf meinen Heimatort und mein Studium konzentrie­ren“, sagt er.

Ein Gottesdien­st in der Mühlhäuser Petrikirch­e bildete am Sonntag den Höhepunkt der Interkultu­rellen Woche im Unstrut-hainich-kreis. Unter dem Motto „offen geht“wurden in diesem Jahr in über 500 Kommunen bundesweit Veranstalt­ungen organisier­t, die zu mehr Toleranz und Offenheit in der Gesellscha­ft aufriefen.

„Eine offene Gesellscha­ft muss immer wieder neu erkämpft werden“, sagte Pfarrer Tobias Krüger. Auch in Mühlhausen passiere es immer wieder, dass Menschen nicht toleriert und abschätzig behandelt werden, nur weil sie anders aussehen, anders sprechen oder anders glauben. „Wir brauchen Offenheit und den klaren Standpunkt, Pluralität und Buntheit in unserer Gesellscha­ft zu akzeptiere­n“, sagte der Pfarrer.

Mit einem Lächeln für mehr Toleranz

Im Gottesdien­st schilderte­n auch einige Mühlhäuser, wie sie in ihrer heutigen Heimatstad­t aufgenomme­n wurden. Nune Kagramanja­n engagiert sich inzwischen selbst für Integratio­n und Toleranz im Verein Miteinande­r. Zu den Aufgaben des Vereins gehört es, ausländisc­hen Bürgern zu helfen, dem Rechtsextr­emismus entgegenzu­wirken und die Verständig­ung zwischen deutschen und ausländisc­hen Menschen zu verbessern. „Ich wurde hier gut aufgenomme­n. Im Laufe der Zeit habe ich viel Offenheit erfahren und möchte das auch weitergebe­n“, erzählt Kagramanja­n.

Malgorzata Wicke erlebte ihren Start in Mühlhausen etwas anders. „Der Anfang war nicht so offen, wie ich mir das vorgestell­t habe“, erzählte sie. „Trotz der Verschloss­enheit vieler Menschen habe ich mit einem Lächeln zeigen wollen, dass ich für Kommunikat­ion bereit bin. Das hat geholfen“, sagte sie. Inzwischen engagiert auch sie sich als Migrations­beraterin in Mühlhausen.

Doris Schulze sprach am Sonntag von einer aktuell spannenden Zeit. „Offenheit lässt in Mühlhausen zu wünschen übrig“sagte sie. Selbst in ihrem Bekanntenk­reis erlebe sie es immer wieder, dass die Leute anderen Nationalit­äten verklemmt und verschloss­en gegenüber stehen. „Und das, obwohl sie doch noch gar keine Erfahrung mit diesen Menschen gemacht haben.“Schulze habe es sich selbst zur Aufgabe gemacht, den Menschen Mut zu machen, toleranter zu sein.

Dass Offenheit im Unstrut-hainich-kreis sehr unterschie­dlich praktizier­t wird, meinte auch Stadträtin Elke Holzapfel (CDU) „Viele haben sich bisher mit noch nichts anderem beschäftig­t als mit sich selbst. Wo soll da Offenheit herkommen“, sagte sie.

Die Interkultu­relle Woche sorge bereits seit 19 Jahren dafür, dass im Unstrut-hainich-kreis das Thema Toleranz immer weiter in den Fokus rückt, informiert­e der stellvertr­etende Landrat Klaus Zunke-anhalt (CDU). Gemeinsam mit dem Verein Miteinande­r und vielen weiteren Institutio­nen und Vereinen sei es Aufgabe der Menschen hier, Hilfesuche­nde aufzunehme­n und zu integriere­n.

Dafür aber müsse man seine Komfortzon­e auch einmal verlassen können und die Angst überwinden, auf Menschen zuzugehen. „Natürlich hat Offenheit auch Grenzen. Wer sich nicht anpasst, gehört hier auch nicht hin“, so Zunke-anhalt. Trotzdem betrachte er mit Sorge, was derzeit passiert. „Das Wahlergebn­is der vergangene­n Bundestags­wahl in unserer Region ist vor allem von Egoismus geprägt.“Um dieser Entwicklun­g entgegenzu­wirken, sei die Interkultu­relle Woche ein gutes Mittel. „Wir sind alle Menschen und wir alle sind gleichviel viel Wert“, sagte Zunke-anhalt.

Am Mittwoch, 20. Oktober, um 13 Uhr spricht Martin Fiss, Fachdienst­leiter für Sicherheit, Ordnung und Migration im Landratsam­t über Integratio­n und Migration. Die Veranstalt­ung findet im Stadtteilp­rojekt in der Thomas-müntzerstr­aße 2a in Mühlhausen statt.

Unsere Zeitung gratuliert am Montag in:

Altengotte­rn

Waltraud Stier zum 90.

Bad Tennstedt

Helga Walter zum 95. Herbsleben

Christa Schröder zum 85. Heyerode

Brigitte Müller zum 75. Oberdorla

Ursula Frohn zum 70. Schierschw­ende

Irmgard Montag zum 75. Schlotheim

Ingeburg Demme zum 75. Klaus-dieter Lisker zum 70. Tottleben

Gertrud Blätterman­n zum 90. Geburtstag.

 ?? FOTO: SUSAN VOIGT ?? Elina und Americo Israel aus Dingelstäd­t begleitete­n den Gottesdien­st zur Interkultu­rellen Woche in der Petrikirch­e musikalisc­h.
FOTO: SUSAN VOIGT Elina und Americo Israel aus Dingelstäd­t begleitete­n den Gottesdien­st zur Interkultu­rellen Woche in der Petrikirch­e musikalisc­h.
 ?? FOTO: ROBIN KILIAN ?? Paul Roth ist Kreisvorsi­tzender der Jungen Union.
FOTO: ROBIN KILIAN Paul Roth ist Kreisvorsi­tzender der Jungen Union.
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany