Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Paul Roth ist neuer Vorsitzender
Junge Union wählt Vorstand
Der 17-jährige Paul Roth aus Mühlhausen ist der neue Vorsitzende der Jungen Union im Unstrut-hainich-kreis. Wie der ehemalige Vorsitzende Robin Kilian mitteilte, wurde Roth am vergangenen Freitag in Bad Langensalza einstimmig gewählt. Roth hatte sich als einziger als Vorstandsvorsitzender zur Wahl gestellt, bei der zehn stimmberechtigte Mitglieder anwesend waren.
Zudem wurden Lukas Hauschild, Dennis Krähmer und Alexandra Görnandt zu den stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, Wilhelm Hofmann, Pepe Leimeister und Robin Kilian sind nun Beisitzer.
Eigentlich sollten in der planmäßigen Sitzung am Freitag lediglich die Delegierten für den Landestag der Jungen Union bestimmt werden. Die Wahl des Vorstandes stand ursprünglich erst im kommenden Jahr wieder an. Weil Robin Kilian allerdings im vergangenen Monat zum Bürgermeister von Bad Langensalzas Ortsteil Klettstedt gewählt wurde, habe er sich für eines der beiden Ämter entscheiden müssen. „Ich möchte mich gerne auf meinen Heimatort und mein Studium konzentrieren“, sagt er.
Ein Gottesdienst in der Mühlhäuser Petrikirche bildete am Sonntag den Höhepunkt der Interkulturellen Woche im Unstrut-hainich-kreis. Unter dem Motto „offen geht“wurden in diesem Jahr in über 500 Kommunen bundesweit Veranstaltungen organisiert, die zu mehr Toleranz und Offenheit in der Gesellschaft aufriefen.
„Eine offene Gesellschaft muss immer wieder neu erkämpft werden“, sagte Pfarrer Tobias Krüger. Auch in Mühlhausen passiere es immer wieder, dass Menschen nicht toleriert und abschätzig behandelt werden, nur weil sie anders aussehen, anders sprechen oder anders glauben. „Wir brauchen Offenheit und den klaren Standpunkt, Pluralität und Buntheit in unserer Gesellschaft zu akzeptieren“, sagte der Pfarrer.
Mit einem Lächeln für mehr Toleranz
Im Gottesdienst schilderten auch einige Mühlhäuser, wie sie in ihrer heutigen Heimatstadt aufgenommen wurden. Nune Kagramanjan engagiert sich inzwischen selbst für Integration und Toleranz im Verein Miteinander. Zu den Aufgaben des Vereins gehört es, ausländischen Bürgern zu helfen, dem Rechtsextremismus entgegenzuwirken und die Verständigung zwischen deutschen und ausländischen Menschen zu verbessern. „Ich wurde hier gut aufgenommen. Im Laufe der Zeit habe ich viel Offenheit erfahren und möchte das auch weitergeben“, erzählt Kagramanjan.
Malgorzata Wicke erlebte ihren Start in Mühlhausen etwas anders. „Der Anfang war nicht so offen, wie ich mir das vorgestellt habe“, erzählte sie. „Trotz der Verschlossenheit vieler Menschen habe ich mit einem Lächeln zeigen wollen, dass ich für Kommunikation bereit bin. Das hat geholfen“, sagte sie. Inzwischen engagiert auch sie sich als Migrationsberaterin in Mühlhausen.
Doris Schulze sprach am Sonntag von einer aktuell spannenden Zeit. „Offenheit lässt in Mühlhausen zu wünschen übrig“sagte sie. Selbst in ihrem Bekanntenkreis erlebe sie es immer wieder, dass die Leute anderen Nationalitäten verklemmt und verschlossen gegenüber stehen. „Und das, obwohl sie doch noch gar keine Erfahrung mit diesen Menschen gemacht haben.“Schulze habe es sich selbst zur Aufgabe gemacht, den Menschen Mut zu machen, toleranter zu sein.
Dass Offenheit im Unstrut-hainich-kreis sehr unterschiedlich praktiziert wird, meinte auch Stadträtin Elke Holzapfel (CDU) „Viele haben sich bisher mit noch nichts anderem beschäftigt als mit sich selbst. Wo soll da Offenheit herkommen“, sagte sie.
Die Interkulturelle Woche sorge bereits seit 19 Jahren dafür, dass im Unstrut-hainich-kreis das Thema Toleranz immer weiter in den Fokus rückt, informierte der stellvertretende Landrat Klaus Zunke-anhalt (CDU). Gemeinsam mit dem Verein Miteinander und vielen weiteren Institutionen und Vereinen sei es Aufgabe der Menschen hier, Hilfesuchende aufzunehmen und zu integrieren.
Dafür aber müsse man seine Komfortzone auch einmal verlassen können und die Angst überwinden, auf Menschen zuzugehen. „Natürlich hat Offenheit auch Grenzen. Wer sich nicht anpasst, gehört hier auch nicht hin“, so Zunke-anhalt. Trotzdem betrachte er mit Sorge, was derzeit passiert. „Das Wahlergebnis der vergangenen Bundestagswahl in unserer Region ist vor allem von Egoismus geprägt.“Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sei die Interkulturelle Woche ein gutes Mittel. „Wir sind alle Menschen und wir alle sind gleichviel viel Wert“, sagte Zunke-anhalt.
Am Mittwoch, 20. Oktober, um 13 Uhr spricht Martin Fiss, Fachdienstleiter für Sicherheit, Ordnung und Migration im Landratsamt über Integration und Migration. Die Veranstaltung findet im Stadtteilprojekt in der Thomas-müntzerstraße 2a in Mühlhausen statt.
Unsere Zeitung gratuliert am Montag in:
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