Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Mühlhäuser Recherche in Kroatien

Seebacher dreht Film über „Mädchen aus der Fremde“

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„Das Mädchen aus der Fremde“. Diese 2,60 Meter hohe Skulptur seines Großonkels fand Dokumentar­filmer Knut Kuhse aus Seebach. Mitte Oktober will er sie in Mühlhausen vorstellen.

Bei der Durchsicht von Dokumenten und alten Schriftstü­cken seiner Verwandtsc­haft und Vorfahren stieß Kuhse auf schriftlic­he Notizen, die davon erzählten, dass sein Großonkel einst erfolgreic­her Bildhauer im Rheinland gewesen sei.

Nachforsch­ungen führten zum letzten Wohnort von Gottwalt Kuhse (1854-1919) und zu Beschreibu­ngen verschiede­ner seiner Werke. In Lüdenschei­d stand einst ein großes Bronzedenk­mal von Kaiser Wilhelm I. Es war im Zweiten Weltkrieg 1940 für die Rüstungsin­dustrie eingeschmo­lzen worden.

Auf der Suche nach weiteren Skulpturen fand Kuhse eine Notiz im Internet: Eine Figur des Berliner Bildhauers Kuhse sei frisch restaurier­t und in einem städtische­n Park aufgestell­t worden – 2,60 Meter hoch. Im Ausland. 1200 Kilometer von Mühlhausen entfernt.

Spenden für das Dürer-denkmal auf dem Kornmarkt

Die Fahrt führte nach Osijek, wo Kuhse die letzte öffentlich­e Skulptur von Gottwalt Kuhse, dem Bruder seines Berliner Großvaters, fand. 1883 hatte dieser den Entwurf bei der Königlich Preußische­n Akademie der Künste in Berlin ausgestell­t, 1892 hatte die Stadt Esseg die Terracotta-skulptur bestellt.

Der Dokumentar­film über die Reise nach Kroatien und die Suche nach dem „Mädchen aus der Fremde“sowie das Leben des Bildhauers Gottwalt Kuhse wird am 12. Oktober in Mühlhausen im Ratskeller gezeigt. Der Eintritt ist frei. Spenden erbeten für das Bauernkrie­gsdenkmal von Albrecht Dürer. Das soll ab 2025 auf dem Kornmarkt stehen.

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KNUT KUHSE Knut Kuhse vor der Statue von Gottwalt Kuhse in Osijek.

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