Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Salza-bike in Bad Langensalza gibt auf
Personalmangel zwingt das Fachgeschäft zum Abverkauf von Fahrrädern und Zubehör. Die Suche nach einem Nachfolger läuft
Bad Langensalza. Die Zeiten für Fahrradfreunde in der Stadt werden schwieriger. Denn gut 15 Monate nach der Eröffnung von Salza-bike steht die 340 Quadratmeter große Filiale in der Marktstraße zum Verkauf. Findet sich kein Nachfolger, ist spätestens am 31. Januar 2024 Schluss.
Dabei hatte alles super begonnen und eigentlich auch nie aufgehört, gut zu laufen. Unter dem Motto: „Fahrräder sind unsere Leidenschaft“war Familie Herbach in den Räumlichkeiten gestartet. In bester Lage wurde und wird das Geschäft gut angenommen. Neben dem Verkauf
von hochwertigen Fahrrädern verschiedener namhafter Marken, war es vor allem die Werkstatt, die immer gut zu tun hatte.
Schließung ist ein Schritt der Vernunft
„Mitunter kamen zu uns auch Menschen, denen nur ein wenig Luft auf dem Reifen fehlte. Immer haben wir geholfen, manchmal sogar unentgeltlich und uns so einen guten Namen auch in Bad Langensalza gemacht“, erzählt Janina Herbach, die gemeinsam mit ihrem Mann Bastian in Berka/werra im Wartburgkreis seit vielen Jahren erfolgreich das Hauptgeschäft führt. Die Gründe, die nun zur Geschäftsaufgabe führten, sind schnell erklärt: „Uns fehlt schlicht das Personal, um beide Geschäfte so zu führen, wie es sein müsste. Uns zwingen nicht etwa wirtschaftliche Gründe, vielmehr ist es ein Schritt der Vernunft“, sagen die Herbachs schweren Herzens. Als weiteren Grund für die Schließung nennt Janina die lange Fahrstrecke, die die Mutter zweier Kinder immer dann auf sich nehmen muss, wenn sie das Geschäft in Bad Langensalza öffnet. „Zweimal am Tag 55 Kilometer sind einfach zu viel. Um solch ein Fachgeschäft sinnig zu führen, muss man vor Ort sein. Daher ist dieser Schritt, so schwer er uns auch fällt, unumgänglich“, so Janina Herbach.
Nicht nur für Familie Herbach ist diese Schließung schwer zu ertragen. Auch das Citymanagement bedauert den Verlust des Geschäfts und versucht, online mit einer Verkaufskampagne zu helfen. Gerade erst hatte Janina Herbach die Tür aufgeschlossen, da hat sie auch schon alle Hände voll zu tun. „Wir haben von der Schließung und den reduzierten Preisen aus den sozialen Medien erfahren. Weil meine Frau tatsächlich gerade ein Fahrrad sucht, sind wir hergekommen. Für die Stadt ist der Weggang von Salzabikes ein Verlust, den wir sehr bedauern“, sagt Helmut Luchtenberg, der auch gleich seinerseits ein neues E-bike probefährt.