Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)
Hoffen auf ein friedliches Derby
Fußball-thüringenliga: Im Hinspiel kam es zu Tumulten zwischen Mühlhausen und Preußen
Für beide Vereine ist es ein Höhepunkt, wenn sich der FSV Preußen Bad Langensalza und der FC Union Mühlhausen zweimal pro Jahr im Ligaspielbetrieb um Punkte gegenüberstehen. Die Fans beider Vereine mussten sechs Jahre darauf warten, ehe man sich im vergangenen November in der Fußballthüringenliga endlich wieder duellieren konnte. Das Interesse war damals riesig: 674 Zuschauer waren beim 1:1 ins Auestadion gepilgert, wollten den ewig jungen Klassiker live sehen. „Wir hoffen auch dieses Mal auf eine gute Kulisse und das möglichst viele Langensalzaer dabei sind, die uns lautstark und fair unterstützen“, freut sich Preußens Trainer Thomas Wirth auf sein zweites Derby mit den Kreisstädtern.
Er hofft, dass das Prestigeduell mit den Mühlhäusern bei seiner Mannschaft Ehrgeiz und Einstellung anstachelt und die Konzentration erhöht, denn in den zurücklegenden Wochen machten sich hier bei seinen Jungs einige Nachlässigkeiten bemerkbar. Zudem war es nicht hilfreich, dass man immer wieder zahlreiche Ausfälle zu beklagen hatte, oftmals Spieler aus der zweiten Mannschaft oder A-junioren helfen mussten, den Spieltagskader aufzufüllen.
„Für das Derby kann ich nahezu aus dem Vollen schöpfen“, wird der Kurstadt-trainer sogar den einen oder anderen streichen müssen, weil maximal 18 Spieler benannt werden dürfen. „Wir wollen nach sechs sieglosen Matches endlich den Bock umstoßen“, so Wirth, der seit dem Sieg gegen Sondershausen Ende März auf ein volles Erfolgserlebnis wartet. Ganz so lange warten die Union nicht auf einen
Dreier, trotzdem gab es in den zurückliegenden beiden Wochen zwei Niederlagen und 0:9 Tore. „Unsere schnellen Rückstände nach wenigen Sekunden müssen wir abstellen, die haben uns zweimal zu früh auf die Verliererstraße gebracht“ermahnt Spielertrainer Toni Jurascheck seine Truppe. Er selbst sah im letzten Heimspiel die fünfte Gelbe Karte und wird die Partie nur an der Seitenlinie verfolgen.
„Wir haben das Schleiz-match ausgewertet und wollen uns im Nachbarschaftsduell von einer ganz anderen Seite zeigen als in den Schlussminuten gegen den FSV“,
hofft auch Jurascheck auf den Derby-effekt bei seinen Eisernen. Bei den Mühlhäusern werden beim Abschlusstraining am Freitag Jannis Zimmermann und Lukas Franke wieder dabei sein, sodass auch Jurascheck wieder fast alle Akteure zur Verfügung hat.
Das Derby hat an Anziehungskraft nicht verloren. „Wir freuen uns auch auf ein spannendes, sportlich faires Spiel auf dem Rasen und auch Drumherum, denn da waren zuletzt beim Salza-cup oder bei unserem Heimspiel zu viele negative Begleiterscheinungen, die den Vereinen nicht gut zu Gesicht stehen“,
blickte Unions Verantwortlicher noch mal zurück. Im Hinspiel kam es zu Auseinandersetzungen. Dieses Mal hoffen die Verantwortlichen beider Vereine auf einen friedlichen Ablauf. In dieser Hinsicht dient das jüngste Prestigeduell zwischen Sondershausen und Nordhausen als gutes Beispiel.
Dort herrschte bei mehr als 1300 Zuschauern auch ohne Pyrotechnik und Böller tolle Stimmung. Sowohl Bad Langensalza als auch Mühlhausen sind durch das Fehlverhalten einiger Besucher bereits zu Strafen vom Thüringer Fußballverband verdonnert worden.