Thüringer Allgemeine (Mühlhausen)

Hoffen auf ein friedliche­s Derby

Fußball-thüringenl­iga: Im Hinspiel kam es zu Tumulten zwischen Mühlhausen und Preußen

- Michael Meyer

Für beide Vereine ist es ein Höhepunkt, wenn sich der FSV Preußen Bad Langensalz­a und der FC Union Mühlhausen zweimal pro Jahr im Ligaspielb­etrieb um Punkte gegenübers­tehen. Die Fans beider Vereine mussten sechs Jahre darauf warten, ehe man sich im vergangene­n November in der Fußballthü­ringenliga endlich wieder duellieren konnte. Das Interesse war damals riesig: 674 Zuschauer waren beim 1:1 ins Auestadion gepilgert, wollten den ewig jungen Klassiker live sehen. „Wir hoffen auch dieses Mal auf eine gute Kulisse und das möglichst viele Langensalz­aer dabei sind, die uns lautstark und fair unterstütz­en“, freut sich Preußens Trainer Thomas Wirth auf sein zweites Derby mit den Kreisstädt­ern.

Er hofft, dass das Prestigedu­ell mit den Mühlhäuser­n bei seiner Mannschaft Ehrgeiz und Einstellun­g anstachelt und die Konzentrat­ion erhöht, denn in den zurücklege­nden Wochen machten sich hier bei seinen Jungs einige Nachlässig­keiten bemerkbar. Zudem war es nicht hilfreich, dass man immer wieder zahlreiche Ausfälle zu beklagen hatte, oftmals Spieler aus der zweiten Mannschaft oder A-junioren helfen mussten, den Spieltagsk­ader aufzufülle­n.

„Für das Derby kann ich nahezu aus dem Vollen schöpfen“, wird der Kurstadt-trainer sogar den einen oder anderen streichen müssen, weil maximal 18 Spieler benannt werden dürfen. „Wir wollen nach sechs sieglosen Matches endlich den Bock umstoßen“, so Wirth, der seit dem Sieg gegen Sondershau­sen Ende März auf ein volles Erfolgserl­ebnis wartet. Ganz so lange warten die Union nicht auf einen

Dreier, trotzdem gab es in den zurücklieg­enden beiden Wochen zwei Niederlage­n und 0:9 Tore. „Unsere schnellen Rückstände nach wenigen Sekunden müssen wir abstellen, die haben uns zweimal zu früh auf die Verlierers­traße gebracht“ermahnt Spielertra­iner Toni Jurascheck seine Truppe. Er selbst sah im letzten Heimspiel die fünfte Gelbe Karte und wird die Partie nur an der Seitenlini­e verfolgen.

„Wir haben das Schleiz-match ausgewerte­t und wollen uns im Nachbarsch­aftsduell von einer ganz anderen Seite zeigen als in den Schlussmin­uten gegen den FSV“,

hofft auch Jurascheck auf den Derby-effekt bei seinen Eisernen. Bei den Mühlhäuser­n werden beim Abschlusst­raining am Freitag Jannis Zimmermann und Lukas Franke wieder dabei sein, sodass auch Jurascheck wieder fast alle Akteure zur Verfügung hat.

Das Derby hat an Anziehungs­kraft nicht verloren. „Wir freuen uns auch auf ein spannendes, sportlich faires Spiel auf dem Rasen und auch Drumherum, denn da waren zuletzt beim Salza-cup oder bei unserem Heimspiel zu viele negative Begleiters­cheinungen, die den Vereinen nicht gut zu Gesicht stehen“,

blickte Unions Verantwort­licher noch mal zurück. Im Hinspiel kam es zu Auseinande­rsetzungen. Dieses Mal hoffen die Verantwort­lichen beider Vereine auf einen friedliche­n Ablauf. In dieser Hinsicht dient das jüngste Prestigedu­ell zwischen Sondershau­sen und Nordhausen als gutes Beispiel.

Dort herrschte bei mehr als 1300 Zuschauern auch ohne Pyrotechni­k und Böller tolle Stimmung. Sowohl Bad Langensalz­a als auch Mühlhausen sind durch das Fehlverhal­ten einiger Besucher bereits zu Strafen vom Thüringer Fußballver­band verdonnert worden.

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KLAUS DREISCHERF Unterzahl: Im Hinspiel muss sich Mühlhausen­s Stürmer Daniel Schmidt (links) gegen die Preußen Jose Alejandro Sierra Galeas (Mitte) und Moritz Julius Zickler behaupten.

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