Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Thüringentag 2017 in Apolda: Festumzug mit 300 Bildern
Für das Spektakel liegt ein erstes Konzept vor. Mehr als 150 000 Gäste werden in der Glockenstadt erwartet
Apolda. Auf den Tag genau in einem Jahr wird in Apolda der Festumzug zum Thüringentag 2017 stattfinden. Die Stadt erwartet dazu rund 75 000 Gäste – vom 8. bis zum 11. Juni werden es insgesamt 150 000 Besucher sein. Grund genug für die Stadt, sich frühzeitig mit den Planungen für das Ereignis zu beschäftigen. Ein erstes Veranstaltungskonzept liegt jetzt vor.
Bürgermeister Rüdiger Eisenband (FWW) stellte mit dem Konzept zugleich den neuen Leiter des Organisationsbüros für den Thüringentag vor. Die Wahl fiel auf Stefan Zimmermann, der als Fachbereichsleiter der Zentral- und Ordnungsverwaltung bereits seit mehr als 20 Jahren als eine Art Stabschef im Apoldaer Rathaus Erfahrungen sammeln konnte.
Er koordiniert die Arbeit der Arbeitsgruppen für verschiedene Teilaufgaben wie Sicherheit, Programm, Festumzug, Service und Marketing, und er fungiert als Schnittstelle zwischen den Arbeitsgruppen und der Lenkungsgruppe, die sich aus Bürgermeister, Vertretern der Thüringer Staatskanzlei und den Fraktionen des Stadtrates zusammensetzen wird. So werden Personalkosten gesenkt – die Aufgaben in den Gruppen werden im Vorfeld sozusagen in Teilzeit von Mitarbeitern der Verwaltung erledigt.
Erst in der „Spielzeit“des Thüringentages selbst ist ein Stab von 39 Mitarbeitern erforderlich, sagt das Konzept, das die Erfahrungen von Pößneck aufgreift. Die besondere Herausforderung bei der Ausrichtung des Thüringentages, so Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand, liege dabei in der Gleichzeitigkeit von Landesgartenschau und Thüringentag. Das hat es bislang im Freistaat noch nicht gegeben, die Stadt Apolda, deren ausdrücklicher Wunsch das war, wird sozusagen zum Testfall für die Zukunft.
Die Besonderheit: Während der Thüringentag für die Besucher kostenfrei ist, werden die Besucher der Landesgartenschau zur Kasse gebeten. Wichtig ist nun, so Eisenbrand, zu verhindern, dass das Gartenschaugelände an diesen drei Tagen leer bleibt.
Doch auch dazu gibt es erste Gedanken. So soll das „grüne“Angebot zum Thüringentag verringert werden – wer den Leistungsstand in Sachen Gartenbau bewundern will, dem bleibt dann nur der Weg aufs Festgelände. Zudem bietet sich dieses im Angesicht der zu erwartenden Besucherströme als relative „Ruhezone“an.
Auch der Logistik wird großes Augenmerk geschenkt. Immerhin gilt es, Fahrzeugströme nach Apolda zu lenken, wie es sie hier noch nie gegeben hat. Die bisherigen Planungen sehen vor, die Innenstadt verkehrsarm zu halten und die Pkw im Gewerbepark an der B 87, an der Sulzaer Straße (Ex-kirchner-gelände) sowie auf Flächen um Hermstedt und Schöten abzufangen und mit Pendelbussen in die Innenstadt zu bringen. Stefan Zimmermann: „Die größte Herausforderung wird der Verkehr aus Richtung Jena sein.“Hier überlegt man bereits, über den öffentlichen Personennahverkehr Sonderbusse in enger Taktung zur Verfügung zu stellen.
Konzert auf Promenade wird der Höhepunkt
Großes Augenmerk wird auch auf die Versorgung der Besucher gelenkt. Hier allerdings, so Zimmermann, stehen Grundsatzentscheidungen noch aus. Zur Verfügung stehen die Varianten, das Catering einzeln, im Paket oder im Mix zu vergeben. Denkbar sei auch, die Betreibung der einzelnen Bühnen (sieben sind geplant) an das Catering zu binden.
Kernstück des Thüringentages wird der Festumzug am 11. Juni 2017 sein. Dieser könnte um die 300 Bilder umfassen und wird, beginnend am Bahnhof, in einer großen Schleife über Bahnhofsstraße, Dornburger Straße, Bernhard-prager-gasse auf den Heidenberg führen und dann über Viadukt, Robertkoch-straße und Bernhardstraße wieder zurück.
Auf den Bühnen wird an allen Tagen Programm sein, am Samstagabend jedoch soll alles von einem großen Konzert auf der Freilichtbühne in der Herressener Promenade überstrahlt werden. Verträge sind jedoch noch keine gemacht – Pößneck glänzte im Vorjahr mit einem Konzert von Chris de Burgh.