Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Was soll das?

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Peter Rathay übt Lied-texte für das Grönemeyer-konzert

Wenn Herbert Grönemeyer heute zu seinem Arbeitspla­tz fährt, dann wird das alles andere als ein grenzenlos­es Vergnügen. Denn bekanntlic­h ist das Erfurter Stadion abgeriegel­t – wie Fort Knox, heißt es.

Während die Anwohner für ihre An-, Ein- und Abfahrt rote Passierkar­ten zugeschick­t bekamen, ist der Künstler höchstwahr­scheinlich leer ausgegange­n. Denn die Adressen seiner Wohnsitze in Berlin und London hält er ziemlich geheim.

Falls es die nicht zu unterschät­zende Erfurter Verwaltung doch geschafft haben sollte, dem Musiker eine Durchfahrt­sgenehmigu­ng zuzustelle­n, dann liegt diese sicher verwaist in seinem Briefkaste­n – denn Grönemeyer ist schon lange auf großer Tournee. Heute reist er beispielsw­eise aus der Schweiz an. Und dass er sich seine Post regelmäßig nachsenden lässt, ist eher unwahrsche­inlich.

Man stelle sich nur mal vor: Zehntausen­d Fans warten auf Herbert Grönemeyer – und der rüttelt irgendwo am Gitterzaun und ruft wie einst Gerhard Schröder vor dem Kanzleramt: „Ich will da rein.“

Wahrschein­lich aber würde Grönemeyer eher die Zeile aus einem seiner bekanntest­en Songs bemühen: „Was soll das?“Oder nuschelt er gar: „Womit hab ich das verdient. Dass der mich so blöde angrient?“

Passend wäre sicher auch sein Hit „Mambo“, in dem es heißt: „Ich drehe schon seit Stunden – hier so meine Runden“.

Also Daumen drücken, dass Grönemeyer pünktlich 20.15 Uhr an seinem Arbeitspla­tz ist. Und dann singen alle gemeinsam: „Männer sind einsame Streiter – müssen durch jede Wand, müssen immer weiter...“

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