Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Schönstedterin wehrt sich gegen Umgehungsstraße
Private Verkehrszählung ergibt rapiden Rückgang des Verkehrs auf B 247
Bad Langensalza. Die B 247 ist die Hauptverkehrsader durch den Unstrut-hainich-kreis. Mehrere Tausend Fahrzeuge passieren die Strecke täglich. Aber offenbar nimmt der Verkehrsstrom ab. Das hat zumindest eine private Verkehrszählung ergeben, die Tatjana Kühlborn aus Schönstedt in Auftrag gegeben hat. Sie ist Inhaberin der Autowaschanlage „Auto Wasch und Pflege Paradies“direkt an der Bundesstraße.
Sie und andere hatten den Eindruck, dass seit der Fertigstellung der A 71 Erfurt–sangerhausen der Verkehr auf der B 247 weniger geworden ist. Die Zählung scheint das zu bestätigten. Demnach hat die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke im Vergleich zu einer Messung aus dem Jahr 2011 um mehr als 20 Prozent abgenommen. Grundlage für den Vergleich ist eine Zählung im November 2011. Damals fuhren durchschnittlich 11 371 Fahrzeuge pro Tag in Schönstedt vorbei. Im Mai dieses Jahres sollen es nur noch 8984 pro Tag gewesen sein. Die Messung wurde mit Unterstützung einer Leverkusener Firma vorgenommen. „Erst haben wir über Pfingsten gemessen. Da waren es auch etwa 8000 Fahrzeuge. Wir dachten, es liegt an den freien Tagen. Also haben wir noch einmal vom 19. bis 16. Mai gemessen“, berichtet Tatjana Kühlborn.
Für sie und andere Händler an der B 247 stellt sich erneut die Frage, ob ein vierspuriger Bau der Ortsumgehung notwendig ist. Mit einer kleineren Umfahrung könnte der Verkehr weiter durch Schönstedt fahren, statt weit daran vorbei. Letzteres würde wahrscheinlich massive Umsatzeinbußen für die Händler bedeuten.
Dass eine Umgehung gerade für Großengottern nötig und sinnvoll ist, betonte Kühlborn schon länger. Einzig die Dimension des geplanten Projekts stört sie. Sie wittert Willkür im zuständigen Straßenbauamt Nordthüringen in Leinefelde.
Mit der Behörde stritt sie sich bereits vor Gericht – und verlor. In Leinefelde will man die Verkehrszählung nicht kommentieren.