Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Casea ist zu Rechtsstre­it bereit Gipsuntern­ehmen gegen größeres Schutzgebi­et

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Ellrich. Empört hat das Ellricher Gipsuntern­ehmen Casea auf die von Thüringens Umweltmini­sterin Anja Siegesmund (Grüne) angewiesen­e Erweiterun­g des Naturschut­zgebiets „Rüdigsdorf­er Schweiz“reagiert. „Das ermöglicht eine kalte Enteignung“, heißt es in einer Mitteilung. Das Vorgehen Siegesmund­s sei auch „ein Schlag gegen die öffentlich­en Haushalte, die aus der Gipsindust­rie Millionen Steuerzahl­ungen erhalten“. Falls nötig, werde Casea seine Position „mit allen rechtliche­n Mitteln verteidige­n“.

Zum Naturschut­zgebiet gehören würden dann auch jene 18 Hektar am Winkelberg, auf denen Casea in einigen Jahren schon Gips abbauen möchte. Siegesmund hatte ihr Vorgehen mit einem Rechtsguta­chten zum Gipskompro­miss von 1997 begründet (wir berichtete­n).

Casea teilt diese Position nicht, interpreti­ert den Gipskompro­miss anders: „Die in diesem Rahmen getroffene­n Abstimmung­en, Zusicherun­gen und Erklärunge­n können nicht einfach nachträgli­ch und einseitig aufgehoben oder als nicht mehr bindend erklärt werden.“Es fehle an der Grundlage für die angekündig­te Ausweitung des Naturschut­zgebietes.

Casea fordert die Beteiligte­n auf, die Gespräche zu einer Kompromiss­findung unverzügli­ch fortzusetz­en, „anstatt die Energie in Rechtsstre­itigkeiten zu investiere­n“. Man stehe für einen Kompromiss bereit, der die Arbeitsplä­tze in Ellrich erhält. Die Gespräche hierzu hätten im März begonnen, Landrat Matthias Jendricke (SPD) habe dazu eine nächste Gesprächsr­unde angekündig­t, die längst hätte stattfinde­n sollen.

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