Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Überleben mit

Un-hilfsorgan­isationen erreichen in Jordanien mehr als 650 000

- Von Elena Rauch

In der Ammaner Registrier­ungsstelle des UNHCR nestelt Bassam Achmad ein zusammenge­faltetes Papier aus der Hemdtasche. Adresse, Telefonnum­mer, Zahl der Familienan­gehörigen? Alles unveränder­t. Ob er Fragen zum „Iris-scan“hat, will die Mitarbeite­rin wissen. Seit drei Jahren lebt die syrische Familie in Amman, sie gehören zu jenen, die es sich noch leisten können, eine winzige Wohnung in Amman zu mieten. Einmal im Jahr müssen sie ihre Registrier­ung beim Unflüchtli­ngswerk überprüfen lassen.

Seit Kurzem geschieht über einen biometrisc­hen Augen-scan. Die Daten werden auf einem Chip der Karte gespeicher­t, die der WFP mit den monatliche­n Beträgen für die Nahrungsmi­ttelhilfe auflädt. Die Bezahlung an den Kassen der beiden speziellen Supermärkt­e im Flüchtling­slager Zaatari zum Beispiel erfolgt auf gleichem Weg: Bargeldlos durch den Iris-scan.

Was für Außenstehe­nde nach einer eigentümli­chen High-tec-spielerei mitten in der Flüchtling­skrise anmuten mag, nennen die Mitarbeite­r von UNHCR und WFP eine große Erleichter­ung. Denn es geht nicht um die Verwaltung der Krise, es geht um die Erreichbar­keit der Menschen für Hilfen, die sie dringend brauchen.

Die jordanisch­en Behörden sprechen von weit über einer Million Flüchtling­en, die seit dem Ausbruch des syrischen Bürgerkrie­ges im Land Zuflucht fanden. Über 650 000 von ihnen sind als Flüchtling­e registrier­t.

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Die Menschen erreichen: In einem der Registrier­ungszentre­n des UNHCR in der jordanisch­en Hauptstadt Amman.

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