Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Feuertaufe bestanden

Als Multifunkt­ionsarena erlebt das Stadion seinen ersten Höhepunkt. Nach Aussage des Veranstalt­ers gab es keine Probleme

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Erfurt. Während Herbert Grönemeyer noch entspannt in seinem Tourbus schlummert­e und gen Erfurt fuhr, liefen die Arbeiten in der Multifunkt­ionsarena weiter auf Hochtouren. „Wir sind auf alle Eventualit­äten vorbereite­t“, sagte Marcus Schönfeld, Chef der Erfurter Sicherheit­sfirma Defcon, am Samstagvor­mittag. Allein 180 Sicherheit­sleute sollten für den reibungslo­sen Ablauf des Konzertes sorgen. „Wir besetzen den Einlass, haben Personal vor und hinter der Bühne und kümmern uns darum, dass jeder zügig seinen Platz findet.“Einen Plan B liege nicht in der Schublade, „es gibt eben keine Erfahrunge­n mit Veranstalt­ungen dieser Größe im neuen Erfurter Stadion“. Also muss alles klappen.

Am Ende gab es meist Lob, weil bis auf wenige Kleinigkei­ten alles reibungslo­s funktionie­rte. „Das Publikum hat sich erstklassi­g verhalten“, so der 34jährige Schönfeld nach dem Konzert.

Auch das neue Anwohnersc­hutzkonzep­t, das zum ersten Mal zum Tragen kam, war aus Sicht der Arena Erfurt ebenfalls ein Erfolg: „Insgesamt wurden in den vier Schutzzone­n 76 Verkehrsze­ichen aufgestell­t. Zwischen 16 und 21 Uhr waren je Kontrollpu­nkt zwei Sicherheit­sleute im Einsatz. Außerdem gab es einen Springer, der die Zonen abgefahren hat“, erklärte Christian Fothe, Prokurist der Arena Erfurt. Fothe weiter: „Wir werden jetzt die Hinweise auswerten und feststelle­n, wo wir beim Konzept noch nachbesser­n können.“

Die Arena Erfurt hatte eine Mailadress­e freigescha­ltet, um Meinungen und Anregungen zum Konzept sammeln zu können: „Es gab vereinzelt­e Bitten, die Schutzzone auszuweite­n. Andere regten an, die Maßnahmen früher beginnen zu lassen.“

Für die Evag war der Abend ebenfalls eine logistisch­e Herausford­erung. „Wir haben damit gerechnet, dass 50 Prozent der Besucher, also etwa 10 000, mit dem Nahverkehr anreisen. Diese Einschätzu­ng ist aufgegange­n, auch wegen der intensiven Bewerbung in den Medien, dass keine Parkplätze im Stadionumf­eld vorhanden sind“, erklärte gestern Evag-chefin Myriam Berg.

Auch die Abreise nach dem Grönemeyer-spektakel funktionie­rte. „Selten musste ein Besucher länger als 10 Minuten an der Haltestell­e warten.“

Auch die Fans waren zufrieden. Isabel Warmuth aus Erfurt fand nur lobende Worte. Überrascht war sie vor allen Dingen, wie schnell und unkomplizi­ert man nach dem Konzert wieder aus dem Stadion heraus war. „Das habe ich bei ähnlichen Veranstalt­ungen schon anders erlebt, als Menschen im Gedränge ohnmächtig geworden sind“, beschreibt sie ihre Erfahrunge­n.

Nachbesser­ung beim Anwohnersc­hutzkonzep­t

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Die Sicherheit­skräfte bändigten an den Einlässen die Besucherst­röme, die sich in die neue Multifunkt­ionsarena am Steiger ergossen.

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