Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

8200 Besucher informiert­en sich über Stellen auf Messe „Jobfinder“

Unternehme­n bieten zunehmend Ausbildung­splätze für Flüchtling­e an. Land fördert Thüringer bei Weiterbild­ungen

- Von Bernd Jentsch

Erfurt. Schon vor der offizielle­n Eröffnung hatten sich am Samstagvor­mittag vor der Erfurter Messehalle­n lange Warteschla­ngen gebildet – der Andrang zur Messe „Jobfinder“war auch in diesem Jahr groß.

„Wir hatten in den fünf Stunden rund 8200 Besucher an den Ständen der 185 Aussteller“, bestätigte Thomas Fahlbusch von der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Erfurt gestern. Die Erfurter IHK ist gemeinsam mit der Handwerksk­ammer Erfurt und der Erfurter Arbeitsage­ntur der Veranstalt­er der Messe.

Ihnen dankte die Thüringer Arbeitsmin­isterin Heike Werner (Linke) für ihr Engagement. Die Messe sei ein Angebot an die ganze Familie, sagte Werner, viele Jugendlich­e seien mit den Eltern oder Großeltern erschienen, so die Ministerin nach dem Rundgang durch die Schau.

Werner würdigte vor allem das breite Angebot der Unternehme­n zur Messe. „Hier kann man sich über Ferienjobs genauso informiere­n, wie über offene Stellen und Ausbildung­splätze, über Praktika und Studienplä­tze oder über Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten“, sagte Werner.

Angesichts der in Thüringen geringsten Arbeitslos­enquote aller neuen Bundesländ­er böten sich derzeit sowohl für Rückpendle­r als auch für Schüler gute Bedingunge­n bei der Suche nach einem Arbeitspla­tz oder einer Lehrstelle, zeigte sich die Ministerin überzeugt.

Das bestätigte auch die Chefin der Arbeitsage­ntur Erfurt Beatrice Ströhl. Die Agentur bot einen Check der Bewerbungs­mappen von Jugendlich­en an.

„Alle Thüringer Firmen sehen inzwischen die Integratio­n von Flüchtling­en als eine Aufgabe“, sagte Heike Werner.

Darauf setzt auch die Firma „möller tech“aus Ohrdruf. „Wir haben einigen jungen Flüchtling­en die Möglichkei­t geboten, in unser Unternehme­n hineinzusc­hnuppern“, sagte Personalch­efin Karin Gramsch. Davon habe jetzt ein Jugendlich­er eine r Ausbildung zum Mechatroni­ker aufgenomme­n, so Gramsch. Sie hofft, das weitere folgen.

Das Unternehme­n mit 420 Mitarbeite­rn bildet vier junge Menschen aus, unter anderem zum Verfahrens­mechaniker für Kunststoff­technik. In diesem Jahr sucht man zudem Bewerber für eine Ausbildung im Logistikbe­reich, verriet die Personalle­iterin. „Wir haben aktuell noch Lehrstelle­n frei“.

Das gilt auch für viele Handwerksb­etriebe in Thüringen, so Fritz-herbert Stang von der Erfurter Handwerksk­ammer. Die beriet, wie die Partner, in diesem Jahr erstmals auch Interessie­rte an einer Weiterbild­ung.

Drei Beratungss­tände hatte man eingericht­et, die gut genutzt wurden. Viele Messebesuc­her hätten sich grundsätzl­ich über Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten informiert, sagte Thomas Fahlbusch.

Interessie­rt habe auch die Förderung durch Bund und Land bei einer Weiterbild­ung. Immerhin koste ein Meisterleh­rgang bis zu 40 000 Euro, so Stang.

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Alexander Lutterodt ist Triebfahrz­eugführer. Stefanie Bühn (links) und Anika Ziegler haben ihn auf der Messe über weitere Möglichkei­ten in seinem Beruf beraten. Foto: Susann Fromm

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