Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Mops, Pudel oder Retriever: So finden Sie den passenden Hund
Vor dem Kauf eines Hundes sollte klar sein, welche Eigenschaften ihr neuer Mitbewohner haben soll
Immer mehr Deutsche kommen auf den Hund. Derzeit leben nach Auskunft des Industrieverbands Heimtierbedarf knapp acht Millionen Hunde in der Bundesrepublik – Tendenz steigend. Viele von ihnen gehören fest zu einer Familie. Doch bevor ein Vierbeiner einzieht, müssen sich zukünftige Halter viele Fragen beantworten – eine davon lautet: Welcher Hund passt überhaupt zu uns?
„Man kann zum Beispiel nicht sagen „Ein Golden Retriever ist ein Hund für alle“. Man muss sich die Familie anschauen“, sagt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) in Dortmund. Wie alt sind die Kinder? Ist die Familie unternehmungslustig oder eher häuslich? Ist hündische Gesellschaft für ruhige Spaziergänge gefragt oder soll der Hund ein Familienmitglied beim Sport begleiten? Vielleicht besteht in der Familie sogar Interesse an Hundesport?
Auch ein Retriever ist kein Hund für Jedermann
Zum Beispiel hat der beliebte Golden Retriever für viele Familien einige Vorteile. Er ist in der Regel leicht zu erziehen, denn er will gefallen. „Golden Retriever haben ein attraktives Äußeres und meist ein herzliches Wesen“, sagt die Buchautorin und Hundeexpertin Heike Schmidtröger aus Herborn. Er ist gerne unterwegs, aber kein Workaholic. Außerdem ist in der Regel sein Jagdverhalten weniger ausgeprägt als etwa beim Labrador. Allerdings steckt unter dem attraktiven Äußeren ein kleines Schweinchen – der typische Golden Retriever geht gerne ins Wasser und damit auch in jede dreckige Pfütze. In Sachen Sauberkeit sollte der Besitzer also tolerant sein. Grundsätzlich gilt, dass Familienhunde gute Nerven haben und gutmütig sein sollten. Sind die Kinder noch kleiner, sollten die Tiere zum Beispiel ein Ziehen am Schwanz oder einen Patscher auf die Nase nicht persönlich nehmen.
„Aber die Eltern müssen natürlich auch den Hund vor den Kindern schützen“, sagt Kopernik. Er rät zu der Anschaffung eines erwachsenen Hundes, solange die Kinder noch klein sind. Diese gingen in der Regel nachsichtiger mit dem menschlichen Nachwuchs um als junge Hunde.
Laut Kopernik liegt der Vorteil bei Mischlingen darin, dass sie schneller verfügbar sind. Bei begehrten Rassehunden müssen interessierte Familien oft länger warten. Außerdem sind Mischlinge meist deutlich günstiger in der Anschaffung als Rassehunde. Für einen Welpen mit Papieren muss in der Regel zwischen 800 und 1500 Euro gezahlt werden. Allerdings ist bei Mischlingen der Überraschungseffekt größer – der Besitzer weiß meist nicht, welche Charaktereigenschaften der neue Mitbewohner hat. Bei Rassehunden ist er auf der sichereren Seite. So empfiehlt sich zum Beispiel für die sportliche Familie unter anderem ein Border Terrier. „Er ist quirlig und aufgeschlossen“, sagt Schmidt-röger. Er ist sehr verspielt und damit ein toller Kamerad für Kinder. Er liebt lange Spaziergänge, auch bei einer Fahrradtour oder einem Ausritt ist er gerne dabei. Sehr quirlig ist auch der Pinscher. Allerdings sollten hier die Kinder schon etwas älter sein. Denn Pinscher sind nicht sehr geduldig, wenn sie geärgert werden. Ein Pluspunkt für den Pinscher und auch für den Zwergpinscher: Mit ihrem kurzen Fell sind sie äußerst pflegeleicht.
Wer gemütliche Hunde mag, kann mit einem Mops den passenden Hund finden. Er gilt als lebenslustig und intelligent. „Ein optimaler Hund ist der Pudel“, wirbt Kopernik. Diese Rasse gibt es in mehreren Größen und etlichen Farben. Außerdem haben Pudel neben ihrem warmherzigen Wesen noch einen Vorteil: Sie haaren nicht. dpa Ortsgespräche im Inland Montag bis Freitag -Uhr -Uhr Ferngespräche im Inland -Uhr -Uhr
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