Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

„Wir können unseren Ideen freien Lauf lassen“

Grundschul­e auf dem Süsteresch aus dem Bundesland Niedersach­sen gewinnt den Deutschen Schulpreis 2016

- Von Silke Katenkamp

Berlin. Nach vier Jahren geht für Jarle und Joana die Zeit an ihrer Grundschul­e bald zu Ende. Schade, sagen beide. Denn sie finden ihre Grundschul­e auf dem Süsteresch in Schüttorf im Bundesland Niedersach­sen. Jetzt bekam sie den Deutschen Schulpreis verliehen. Die Schüler Jarle und Joana erzählten, was das Besondere an ihrer Schule ist.

Was findet ihr an eurer Schule toll?

Jarle: Die Selbstlern­zeit ist toll. Die ist in den ersten beiden Stunden. Dann dürfen wir uns jeder für sich aussuchen, ob wir lieber Mathe oder Deutsch machen wollen. Wir können zum Beispiel selbst am Computer eine Geschichte schreiben oder eine Geschichte lesen. Oder man macht eben Mathe. Oder alles Mögliche halt. Wir müssen noch nicht mal sagen, was wir machen. Wir gehen einfach alle an die Arbeit.

Joana: Heute in der Selbstlern­zeit haben wir zum Beispiel Hörspiele aufgenomme­n. Jeder hatte zwei Wochen Zeit, sich ein Hörspiel auszudenke­n. Und die haben wir jetzt zusammen aufgenomme­n. Dafür kriegen wir dann eine Note.

Was bedeutet euch diese Freiheit beim Lernen? Jarle: Es bringt uns sehr viel. Wir können unseren Fantasien und Ideen freien Lauf lassen. Das ist sehr wichtig, auch für später.

Wie sind denn die Lehrer an eurer Schule? Jarle: Die helfen uns besonders gut. Sie verstehen auch Spaß, wenn was falsch läuft. Und sie lachen über ihre eigenen Fehler. Es macht Spaß, mit ihnen zu lernen. Sie cool und sie machen tolle Witze. Was gefällt euch noch an der Schule? Joana: Wir haben hier noch eine Experten-ag. Da hat jeder jetzt über ein halbes Jahr ein Thema vorbereite­t, mit den Programmen Powerpoint und Word. Ich werde diesen Freitag mein Thema präsentier­en. Ich hatte das Thema Katzen gewählt und darüber ein halbes Jahr lang geforscht.

Gibt es denn auch etwas, was ihr nicht so gut findet an der Schule? Jarle: Das mit den Schülerauf­sichten. Die sind ganz speziell dafür da, wenn sich jemand wehgetan hat, um zu helfen. Oder um Streit zu schlichten. Das klappt nicht immer ganz so gut. Wir rennen nämlich in der Schule, obwohl das verboten ist. Das haben Joana und ich auch schon gemacht.

Joana: Unsere Klasse hatte heute Aufsicht und da war ein Junge, der ist in der Schule gerannt und wollte nicht rausgehen, obwohl wir raus sollten. Er hat aber nicht auf uns gehört, als wir es ihm gesagt haben. Das ist immer blöd, wenn die Schüler nicht auf uns hören.

Und könnten die Lehrer etwas verbessern? Joana: Mir fällt nichts ein. Das ist eine ganz tolle Schule hier. Ich freue mich riesig, noch hier sein zu dürfen, weil ich ja bald auf eine andere Schule gehe .

Jarle: Mir geht es wie Joana. Mir kommt nichts in den Kopf, was man verbessern könnte. Es wird auch sehr traurig, wenn ich die Schule verlassen muss.

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Schüler und Lehrer freuen sich über den Schulpreis. Foto: Jensen

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