Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Us-nachwuchsstar Grimmie im Konzertsaal erschossen
Millionen Fans trauern. Der Täter war vermutlich geistig verwirrt
Orlando. Die Ermordung der erst 22-jährigen Us-popsängerin Christina Grimmie bei einer Autogrammstunde hat Millionen Musikfans in den USA geschockt. Die Polizei forschte am Wochenende nach dem Motiv. Vermutungen gingen dahin, dass der Täter ein geistig gestörter Fan war. Näheren Aufschluss erhoffte sich die Polizei von der Untersuchung seines Telefons und Computers.
Grimmie wurde am Freitagabend (Ortszeit) nach einem Konzert in Orlando im Us-staat Florida erschossen. Die Polizei identifizierte den Täter als einen 27-jährigen Mann: Er sei gezielt aus dem rund zwei Autostunden entfernten St. Petersburg angereist, um die Sängerin zu töten.
Der Schütze wurde nach dem Angriff von Grimmies Bruder Marcus zu Boden gerungen und erschoss sich dann selbst, wie Polizeichef John Mina am Samstag auf einer Pressekonferenz sagte. Die Sängerin starb wenig später in einem Krankenhaus an ihren Verletzungen.
Grimmie hatte am Freitagabend ein Konzert der Band „Before You Exit“eröffnet. Dann kam sie im hinteren Teil der Halle mit Fans zusammen und gab Autogramme, als sich der Schütze näherte und feuerte, wie Mina schilderte. Der Mann habe zwei Schusswaffen, zusätzliche Magazine und ein Jagdmesser bei sich gehabt.
Die Familie des Angreifers hängte einen Zettel an die Tür ihres Hauses in St. Petersburg, wie Us-medien berichteten. Darauf war zu lesen: „Tiefstes Beileid der Familie, den Freunden und Fans der sehr talentierten, geliebten Christina Grimmie. Keine weiteren Kommentare“.
Pop-experten sahen in Grimmie ein großes Talent. Sie wurde 2014 als Finalistin im Wettbewerb „The Voice“bekannt. dpa