Thüringer Allgemeine (Nordhausen)
Einzelne Proteste bei Bundeswehrschau
Streitkräfte präsentierten sich und militärisches Großgerät in Erfurt
Erfurt. Vereinzelte Proteste haben den „Tag der Bundeswehr“am Samstag in Erfurt begleitet. Es habe mehrere kleinere Aktionen rund um die Bundeswehrschau gegeben, die allesamt friedlich abgelaufen seien, sagte ein Polizeisprecher. Zu Störungen sei es nicht gekommen. Die Streitkräfte hatten sich auf dem Domplatz der Öffentlichkeit präsentiert und dafür unter anderem militärisches Großgerät aufgefahren. Nach Polizeiangaben kamen 4000 Besucher.
Schaulustige drängelten sich unter anderem um einen Leopard-panzer und nutzten die Gelegenheit, ihn zu erklettern. Gegner der Aktion zeigten auf den Domstufen Transparente, Regenbogenflaggen und Plakate. „Kein Werben fürs Sterben“und „Lieber Rummel statt Kriegsgetümmel“, hieß es da. Der Erfurter Aktionskreis für den Frieden hatte am Rande des Domplatzes einen Stand aufgebaut. Mit „Kampfpanzer statt Riesenrad“hatte die Bundeswehr für die Veranstaltung geworben. Obwohl es sich nicht um das Motto, sondern um einen Ankündigungstext handelte, hatte die Formulierung zu Missverständnissen eingeladen und die Diskussion über die militärische Präsenz am historischen Ort angeheizt.
Kaum einer verstand den Spruch wie die Bundeswehr, die sich laut ihrem Sprecher Michael Weckbach einzig auf das vergleichbare Gewicht von Panzer und Riesenrad bezogen haben will.
Bundesweit stellte sich die Bundeswehr am Samstag an 16 Orten der Öffentlichkeit vor. In Thüringen haben die Streitkräfte etwa 6500 Soldaten stationiert. mit dpa