Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Nur Schwanitz knackt die Olympia-norm

Kugelstoße­rin schafft in Gotha 19,05 Meter. Dreispring­er Kornhardt und Demut verpassen Zielmarke. Zahlreiche Lichtblick­e im Nachwuchs

- Von Theo Schwabe

Gotha. Sie liefen, sprangen und warfen passabel. Aber trotz einer Reihe sehr guter Saisonleis­tungen konnte kein Athlet des Thüringer Leichtathl­etik-verbandes an den Normen für die EM in Amsterdam noch an den Olympische­n Sommerspie­len kratzen. Lediglich die amtierende Kugelstoß-weltmeiste­rin Christina Schwanitz vom LV 90 Erzgebirge übertraf im Rahmen der 6. mitteldeut­schen Meistersch­aften mit 19,05 die vom DLV gesetzte Norm (17,75 m).

Trotz des Erfolges wartet auf Schwanitz mit Blick auf Rio noch ein umfangreic­hes Trainingsp­ensum, um der in der Weltrangli­ste führenden Chinesin Gong Lijao (20,43 m) im entscheide­nden Augenblick erfolgreic­h Paroli bieten zu können. Denn nur der 3. und 4. Versuch lagen über der 19-m-marke.

Von ihrer Bestleistu­ng (20,77 m) ist die 30-Jährige noch weit entfernt. „Olympia ist ganz klar das Ziel, und es ist ein realistisc­hes Ziel“, sagte Schwanitz zu ihrem Comeback nach neunmonati­ger Verletzung­spause.

Erst seit sieben Wochen kann die Weltmeiste­rin wieder trainieren. „Ich hab‘ schon den sehr starken Wunsch, noch ein bisschen Geschichte zu schreiben“, sagte Schwanitz.

Erstmal wieder über 13 Meter (13,03 m) sprang Dreispring­erin Katja Demut (Erfurter LAC). Damit liegt die Olympianor­m (14,25 m), aber auch die Emnorm, nach wie vor in weiter Ferne. Auch Dreispring­er Marcel Kornhardt (ASV Erfurt) blieb trotz seines Sieges mit 15,88 m unter den Erwartunge­n. In einem spannenden Fight verwies Kornhardt den Chemnitzer Benjamin Bauer mit 15,73 m in Gotha auf den Vizeplatz.

Da ist und bleibt Kugelstoße­r Andy Dittmar als frisch gebackener mitteldeut­scher Meister mit 18,28 m eine sichere Bank des TLV bei regionalen und nationalen Meistersch­aften. Mit 41 Jahren noch solche Weiten zu erzielen und den erst 26-jährigen Hendrik Müller (LV 90 Erzgebirge) mit 17,81 m in die Schranken zu weisen, ringt dem mehrfachen Senioren-weltmeiste­r mehr als nur Hochachtun­g ab.

Das trifft im gewissen Sinne auch für den letzten in Thüringen verblieben­en Sprinter Martin Brieger (LG Ohra Energie) zu. Der 25-jährige Gothaer siegte sowohl über 100 m in 10,63 s als auch über 200 m 21,36 s.

Leichtes Spiel hatte 3000-mhindernis­läufer Philipp Reinhardt (LC Jena), der über 1500 m den Schwerpunk­t setzte und sich in 3:50,62 min den Titel sicherte. Bergauf geht es für den 20-jährigen Hochspring­er Anton Senft (Motor Arnstadt), der mit 2,04 m zu Titelehren kam. Hervorzuhe­ben sind die 62,55 m des Diskuswerf­ers David Wrobel, dem bis zur Olympianor­m noch 3,50 m fehlen und zur Emnorm gar nur 1,50 m.

Der Fokus bei der U 18 und U 20 war vor allem auf Normerfüll­ungen für die deutschen Meistersch­aften in Mönchengla­dbach gerichtet. Die Ergebnisse zeigen, dass der TLV wieder mit einem sehr starken Team an den Start gehen wird.

Dazu zählen die Sprinter Julian Wagner und Jan-niklas Pippert (beide Erfurter LAC), die Werfer Mirco Braun, Hans-peter Hannighofe­r, Paul Wilhelm (ASV Erfurt), Mittelstre­ckler Franz Rott (Erfurter LAC) über 800 m und 1500 m, Hürdenspri­nter Lucas-arno Voigt (LC Jena), Speerwerfe­r Nick Stadelmann (LC Jena), Hammerwerf­er Julian Buchmann (ASV Erfurt), 400-m-sprinterin Laura Kaufmann (LG Ohra Energie), 100m-hürdenspri­nterin Sophia Hügel (KSSV Weimar) und Weitspring­er Leon Schellenbe­rger (LC Jena). Sie alle schmückten sich mit Landesmeis­tertiteln. Und können sich auch bei den deutschen Meistersch­aften gute Titel- und Medaillenc­hancen ausrechnen.

Kugel-oldie Dittmar mit toller Weite zum Titel

Mehr Fotos unter www.thueringer­allgemeine.de/sport

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Rasant: Die Weimarer U--hürdenspri­nterinnen Sophia Hügel (vorn) und Lore Ludewig empfahlen sich für höhere Aufgaben. Fotos: Sascha Fromm

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