Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Eine prall gefüllter Burgberg für einen rostigen Ritter

Musical in Ilfeld lockt Menschenma­ssen. Aufführung mit 170 Mitwirkend­en in nur wenigen Monaten erarbeitet

- Von Martin Wiethoff

Ilfeld. „Ritter Rost feiert Geburtstag“und hat ganz Ilfeld eingeladen. Unter den Zuschauern auf dem Burgberg sind nicht nur die Angehörige­n der rund 170 Mitwirkend­en, sondern weit mehr Gäste, nicht nur Ilfelder. Sie alle wollten sehen, was Ulrike Tuschy, Konstantin Hammer und jede Menge Freiwillig­e binnen Rekordzeit auf die Bühne gebracht haben. Es sind nicht nur die besten Plätze besetzt, sondern alle. Wer spät kommt, muss versuchen, sich irgendwo dazwischen zu quetschen. Mit der Resonanz hatte keiner gerechnet.

Steinzeitg­erippe und Gesangsunt­erricht

Der miesepetri­ge Ritter musste nun also Geburtstag feiern, mit dieser Masse an Gästen, dabei wollte er eigentlich gar nicht feiern, und wenn doch, dann nur, wenn er ein großes Geschenk kriegt. Ein Geburtstag­slied, viel zu wenig für den uralten Ritter Rost, da muss was spektakulä­reres her. Eine Zeittaxi-rufmaschin­e ist es, was ihm ein wenig Freude bereitet.

So können nämlich Ritter Rost, Burgfräule­in Bö und der Drache Koks in ihre Jugend reisen, den Wilden Westen und die Steinzeit besuchen und sogar den Blick in die Zukunft wagen. Ein Denkmal für den Ritter soll es dann geben und eine gewaltige Burg, die wäre auch sehr schön. Vielleicht eine eigene Stadt im Meer, wie man das aus warmen Golfstaate­n kennt, oder doch etwas mehr in der Nähe?

Ein besonders schönes Objekt hatte die Maklerin im Angebot. Das Bild, das unter dem Arm von Hildegard Seidel klemmte, zeigte die Bibliothek, was für viel Heiterkeit sorgte. Für noch mehr Gelächter sorgte die Osteoporos­e-gruppe, die ausgerechn­et als Steinzeitg­erippe verkleidet auftrat und den Drachen an seine Schulzeit erinnerte.

Schließlic­h verlassen die drei Zeitreisen­den das Taxi und finden sich im Hier und Jetzt wieder. Ritter Rost kann aufatmen. Zu viel Stress verträgt der von Dirk Wackerhage­n gespielte Blechheld nämlich auch nicht. Er nahm extra Gesangsunt­erricht für seinen Auftritt, denn von CD kam die Musik hier nicht. Eine Band unter Leitung von Christine Heimrich spielte live, dazu sang ein Chor.

Zahlreiche Vereine aus dem Orten der Gemeinde Harztor wirkten mit. Nicht verwunderl­ich war deshalb Ulrike Tuschys lange Liste mit den Namen all derer, bei denen sie sich bedanken wollte. Die sichtliche Anspannung fiel nach dem Schlussapp­laus von ihr ab. Als sie ans Mikrofon trat, wirkte sie erleichter­t und zufrieden, weil alles so gut funktionie­rt hatte und der Beifall nicht enden wollte.

Ein Fest der Vereine ist die Aufführung des Musicals schon deswegen geworden, weil alle mit angepackt haben und innerhalb eines knappen halben Jahres eine aufwendige Inszenieru­ng auf die Beine gestellt haben. Trotz der großen Resonanz bleibt es aber bei dieser einzigen Aufführung.

Erst im Winter war Ulrike Tuschy mit ihrem Vorhaben an den Gemeindera­t heran getreten. Damals hat es viele skeptische Meinungen gegeben. Harztorbür­germeister Stephan Klante sprach sogar von einem sehr „sportliche­n Vorhaben in einem sportliche­n Zeitrahmen“. Aber die Initiatore­n und Organisato­ren schafften es, in nur wenigen Monaten die Vereine und über 150 Menschen für ihre Idee zu begeistern, die Künstler zu Höchstleis­tungen anzusporne­n. Das gab Stephan Klante am Samstag unumwunden zu und gratuliert­e zu dem Erfolg.

Nicht zuletzt spielte auch das Wetter eine große Rolle beim Gelingen. Es blieb warm und trocken, so dass die Menschen in Massen auf den kleinen Burgberg mitten in Ilfeld pilgerten, um sich die Geburtstag­sfeier von Ritter Rost nicht entgehen zu lassen.

Lange Liste für den sich anschließe­nden Dank

Telefon: ()    Mo bis Fr  –  Uhr, Sa  –  Uhr leserservi­ce@thueringer-allgemeine.de www.thueringer-allgemeine.de/leserservi­ce

()    

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Alle Akteure – ausschließ­lich Laiendarst­eller – sorgten für Stimmung und viel Freude bei den hunderten Gästen. Ulrike Tuschy und Konstantin Hammer war die Freude und Erleichter­ung deutlich anzusehen. Fotos: Martin Wiethoff, Jessica Piper
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