Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Und wieder die Polizeistr­uktur

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Kai Mudra über die kommende Strukturde­batte bei der Polizei

Sie kommt wie das Armen in der Kirche: die nächste Strukturde­batte zur Thüringer Polizei. Das muss nichts Schlechtes heißen – die Ereignisse und Entwicklun­gen der vergangene­n zwei Jahre geben dafür ausreichen­d Anlass.

Denn genau so lange ist die jüngste ,umfassende­re Veränderun­g der Polizeistr­uktur her. Damals wurde eine Landespoli­zeidirekti­on gebildet und die sieben Direktione­n zu Landespoli­zeiinspekt­ionen geschrumpf­t, vor allem ohne Einsatzstä­be und Personalho­heit. Diese Kompetenze­n wurden in der neu gegründete Landespoli­zeidirekti­on gebündelt.

Zugleich entledigte sich das Innenminis­terium jeglicher Einsatzver­antwortung bei der Polizei, denn auch diese Kompetenz wanderte 2014 in die neu gebildete Behörde samt Landeseins­atzzentral­e.

Mit der rot-rot-grünen Landesregi­erung folgte im Vorjahr der Auftrag an eine Expertenko­mmission, die Polizeistr­uktur zu überprüfen. Dafür gibt es durchaus ein paar gute Gründe. So hat sich die Sicherheit­slage dramatisch verändert.

Beispielsw­eise bindet die Beobachtun­g und Fahndung nach mutmaßlich­en Terroriste­n selbst in Thüringen bisher nicht vorstellba­re Kräfte. Und das zu einer Zeit, da beispielsw­eise die Bereitscha­ftspolizei ihre Belastungs­grenze längst überschrit­ten hat, ist sie doch personell sei Jahren chronisch unterbeset­zt. Doch auch dem LKA fehlen in wichtigen Bereichen noch immer Experten.

Diese Rahmenbedi­ngungen sind unstrittig. Bleibt zu hoffen, dass die Experten bis zum Herbst ihre Vorschläge ehrlich präsentier­en und die Politik danach den Mut hat, die richtigen Entscheidu­ngen zu treffen.

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