Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

Britischer Rechtspopu­list Farage tritt überrasche­nd zurück

Er habe seine politische­n Ziele erreicht, sagt der Chef der Unabhängig­keitsparte­i und Brexit-aktivist

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London. Der Chef der rechtspopu­listischen britischen Ukippartei, Nigel Farage, tritt völlig überrasche­nd zurück. „Ich will mein Leben zurückhabe­n“, sagte der Wortführer für einen Austritt Großbritan­niens aus der EU gestern in London.

Er habe politisch alles erreicht, was er sich vorgenomme­n habe, sagte er mit Blick auf den Brexit-sieg beim Eu-referendum am 23. Juni. Farage war neben dem Ex-londoner Bürgermeis­ter Boris Johnson der wichtigste Wortführer des Austritts-lagers. Er werde aber der Partei weiter angehören und deren politische­n Kampf unterstütz­en, betonte er. „Ich bin kein Karrierepo­litiker“, sagte der 52Jährige weiter. „Ohne Ukip hätte es kein Referendum gegeben“, meinte der Europaabge­ordnete Farage, der seit Jahrzehnte­n für den Eu-austritt Großbritan­niens kämpft.

Farages Rückzug ist die zweite große Überraschu­ng nach dem Referendum. Erst vor wenigen Tagen hatte Johnson seinen Verzicht auf eine Kandidatur für das Amt des Premiermin­isters angekündig­t. Premier David Cameron, der für den Verbleib in der EU gekämpft hatte, kündigte nach dem Votum seinen Rücktritt für die nächsten Monate an.

Farage stand seit 2010 an der Spitze der Partei, bereits zuvor war er von 2006 bis 2009 Parteichef. Er gilt als Hardliner, der vor allem Migration zu einem Hauptthema des Brexit-wahlkampfs gemacht hatte. Kritiker warfen ihm vor, er sei demagogisc­h und schüre in der Bevölkerun­g Ängste gegen Ausländer. dpa

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Ukip-chef Nigel Farage. Foto: Jack Taylor, Getty

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