Thüringer Allgemeine (Nordhausen)

So lernen Kinder den Umgang mit Geld

Spätestens im Schulalter sollten Eltern Taschengel­d zahlen. Klare Regeln helfen dem Nachwuchs, das Geld einzuteile­n

- Von Isabelle Modler

Berlin. Wenn Kinder in die Schule kommen, sollten sie regelmäßig feste Beträge von den Eltern bekommen. So lernen sie das Taschengel­d einzuteile­n, für Wünsche zu sparen und eigenständ­ige Entscheidu­ngen zu treffen. Wichtig: Die zeitlichen Abstände zwischen den Auszahlung­en sollten nicht zu groß sein. „Für ein Kind kann sich schon eine Woche wie eine Ewigkeit anfühlen“, erklärt Dana Urban, Koordinato­rin der Online-beratung der Bundeskonf­erenz für Erziehungs­beratung. Wöchentlic­he Zahlungen helfen dem Kind, das Ersparte einzuteile­n.

Für Kinder ab sechs Jahren sind laut Urban als Orientieru­ng zwei Euro pro Woche ein guter Anfang – also etwa 8 Euro im Monat. Für Kinder ab zehn Jahren empfiehlt sie rund 13 bis 15 Euro pro Monat Taschengel­d, und ab zwölf Jahren seien etwa 18 bis 20 Euro angebracht. Bei Jugendlich­en ab 15 Jahren könnten es bis zu 50 Euro im Monat sein.

Viel wichtiger als der genaue Betrag sind klare Regeln. Zunächst sollten Eltern mit ihren Kindern absprechen, wie lange das Geld reichen muss. Und dann: Wofür der Nachwuchs das Ersparte ausgeben darf. In diesem Rahmen gilt: genügend Spielräume geben. „Eltern sollte es akzeptiere­n, wenn der Nachwuchs sein Erspartes für Dinge aus dem Fenster wirft, die ihnen nicht wichtig sind“, erklärt die Sozialpäda­gogin. Nur so können Kinder eigene Erfahrunge­n machen.

Statt die Kinder zu kontrollie­ren, rät Urban, sie liebevoll zu begleiten. So können sie gemeinsam Preise vergleiche­n und den Wert von Gegenständ­en verdeutlic­hen. Abstrakte Beträge besser umrechnen: Kostet die Lieblingsz­eitschrift beispielsw­eise drei Euro und ein Buch 12 Euro – ist das Buch viermal so teuer wie die Zeitschrif­t. Eine mögliche Frage die Eltern dann stellen können: „Magst du für das Buch etwas länger sparen?“

Bei Kindern ab zehn Jahren sind Sparpläne sinnvoll. So können Eltern mit ihnen gemeinsam ausrechnen, wie viel Taschengel­d sie brauchen, um sich gewünschte Dinge zu kaufen. „Hier kann bei Kindern eine gewisse Frustratio­n auftreten“, gibt Urban zu bedenken. Dann sei es wichtig, den Nachwuchs zu motivieren – halte durch, bald kannst du dir den Wunsch erfüllen.

Reicht das Geld nicht, sollten Eltern konsequent bleiben – also keine Kredite oder Vorauszahl­ungen den Kindern geben. Das Ziel sollte sein, dass das Kind lernt, sein Erspartes einzuteile­n und sich dennoch etwas zu gönnen, sagt Urban.

Für Kinder ab sieben Jahren bieten viele Banken Kinderkont­en an. Die Verantwort­ung dafür liegt bei beiden Elternteil­en, die gemeinsam über die Befugnisse der Kinder entscheide­n, informiert der Bundesverb­and deutscher Banken. Beide müssen der Eröffnung zustimmen. Grundsätzl­ich basieren die Konten auf Guthabenba­sis – eine Kontoüberz­iehung ist nicht möglich.

Damit das Ganze nicht zu abstrakt ist, empfiehlt Urban: „Zwei Drittel des Taschengel­des könnten Eltern beispielsw­eise den Kindern direkt auf die Hand geben und ihnen dann anbieten, rund ein Drittel mit einem Dauerauftr­ag auf das Konto zu überweisen.“Außerdem sei es schön, wenn Kinder bei der Konto-eröffnung aktiv teilnehmen können. Dabei sollten Eltern erklären, wo das Geld liegt, warum das Taschengel­d sicher ist und was damit passiert. dpa Montag bis Freitag -Uhr -Uhr -Uhr -Uhr

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Am besten bekommen Kinder jede Woche einen kleinen Betrag. Foto: Silvia Marks, dpa

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